Rationalisieren Sie Wahrnehmungen und evaluieren Sie diese durch Bewertung in meßbaren Größen
Emotionen im Griff
Spontane Entscheidungen sind oft gut. Oft auch nicht. Gestehen Sie bei Entscheidungen ihren Emotionen mit gutem Gewissen Gewicht zu, aber achten Sie darauf, dies nur dort zu tun, wo Fakten nicht das Gegenteil beweisen. Gegenüber einem Mitarbeiter eine Kündigung auszusprechen – dieser Gedanke kommt Führungskräften oft. Aber vorerst sollte man sich die Zeit nehmen zu analysieren, warum der Mitarbeiter den Erwartungen nicht entspricht. Und - welche Alternativen stehen zur Verfügung? Emotionen verführen uns auch oft, Prozesse zu veranlassen. Teilweise nur aus dem Grund, weil uns die gegenwärtige Situation emotional stört. Aber wird diese Änderung uns unserem Ziel näherbringen, oder werden nur unsere Emotionen beschwichtigt? Die zentrale Frage unseres Handelns sollte also sein: Wozu?
Was ist schon erfolglos?
Sehr oft haben in der Öffentlichkeit als erfolgreich angesehene Personen den Eindruck, sie seien nicht erfolgreich. Vor allem deswegen, weil das bereits erreichte Maß an Erfolg nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Daraus resultiert wiederum eine gewisse Unzufriedenheit, die gleichermaßen als Motor wie als psychische Belastung empfunden wird.
Fakten sind absolut – in welchem Bezugssystem?
Um den eigenen Erfolg realistisch einzuschätzen, ist es oft hilfreich, die eigene Situation mit der anderer zu vergleichen. Wieviel Prozent der Menschen in meinem Land genießen ein höheres Einkommen? Wieviel Prozent der Unternehmer haben nach gleicher Zeit weniger Betriebsgewinn, beziehungsweise weniger einer anderen Kennzahl, die mein Unternehmensziel charakterisiert? (Marktanteil, Bekanntheitsgrad, etc...) Werden Sie sich über die Parameter, die für Sie Erfolg definieren, klar, und versuchen Sie diese in Zahlen zu fassen. (Beispiel: „Ich möchte mein Produkt bekannt machen”, ist eine Definition, die Sie nur emotional evaluieren können. Besser ist daher: „Ich möchte, daß 40% der Hausfrauen mein Produkt kennen.” oder statt „Ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen”, definieren Sie „Ich möchte wöchentlich x Stunden mit meiner Familie verbringen”). Ein klares „Ja, ich habe mein Ziel erreicht und fühle mich daher erfolgreich”, oder ein „Nein, ich habe mein Ziel nicht erreicht und fühle mich daher nicht erfolgreich”, wird das Resultat sein. Relativieren Sie aber dieses Ergebnis nicht. Die meisten Menschen haben die Tendenz, nach Abschluß dieser Erfolgsprüfung entweder die Meinung zu vertreten: „Ich habe mir mein Ziel offenbar zu niedrig gesetzt, es war viel leichter zu erreichen, als ich dachte”, beziehungsweise „Ich habe das Ziel zu hoch gesteckt, ich konnte es gar nicht erreichen, weil es unrealistisch war.” Bewerten Sie ruhig, ob es ein stolzer Erfolg war, oder nicht, in dem Sie sich mit anderen vergleichen. Aber kehren Sie nicht einen realen Erfolg in eine emotionale Niederlage um oder umgekehrt.
Literaturhinweise:
Hier sind fünf wissenschaftliche Literaturhinweise, die sich mit der Bewertung der eigenen Leistung und ihrer Bedeutung für den Erfolg befassen:
1. "Self-Assessment and Goal Setting: A Motivational Analysis"** von Edwin A. Locke und Gary P. Latham (1991)
Dieser Artikel untersucht, wie Selbstbewertung und Zielsetzung die Motivation und Leistung beeinflussen, indem sie auf die Bedeutung der selbstgesteuerten Bewertung der eigenen Leistung eingehen.
2. "The Role of Self-Evaluation in Goals, Motivation, and Performance"** von Hazel Markus (1977)
Diese Studie erforscht die Rolle der Selbstbewertung in Bezug auf Ziele, Motivation und Leistung und wie die Wahrnehmung der eigenen Fähigkeiten das Verhalten beeinflusst.
3. "The Benefits of Frequent Positive Affect: Does Happiness Lead to Success?"** von Sonja Lyubomirsky, Laura King und Ed Diener (2005)
Obwohl nicht direkt auf die Bewertung der eigenen Leistung ausgerichtet, untersucht dieser Artikel, wie positive Emotionen den Erfolg beeinflussen können, indem sie die Sicht auf die eigene Leistung beeinflussen.
4. "The Mediating Role of Self-Efficacy in the Development of Entrepreneurial Intentions"** von Shinnar, R. S., Hsu, D. K., & Powell, B. C. (2014)
Dieser Artikel untersucht die Rolle der Selbstwirksamkeit (Glaube an die eigenen Fähigkeiten) bei der Bewertung der eigenen Leistung in Bezug auf unternehmerische Absichten und den Erfolg von Unternehmern.
5. "Self-Regulation and Autonomy: A Double-Edged Sword"** von Kennon M. Sheldon und Sonja Lyubomirsky (2006)
Dieser Artikel beleuchtet die Dynamik der Selbstregulation und wie eine zu kritische Selbstbewertung oder ein zu starkes Streben nach Perfektionismus den Erfolg beeinflussen können.
Diese Literaturhinweise bieten Ihnen eine umfassendere Perspektive auf die Bewertung der eigenen Leistung und ihre Auswirkungen auf den Erfolg.