Über Club-Carriere

Club-Carriere ist die weltweit größte sozialpsychologische Studie zum Thema "Parameter und Faktoren des Erfolgs". Seit 1997 wurden über 40.000 Interviews persönlich geführt und ausgewertet. Die Analyse kann auf diesem Portal www.club-carriere.com kostenlos eingesehen werden und ist für junge Talente, aber auch für Karriere-Suchende als Orientierung für Ihren Weg zum individuellen Erfolg gedacht.
Die derzeit über 110.000 Besucher pro Monat sorgen zudem dafür, dass die Persönlichkeiten, deren Interviews veröffentlicht wurden, einen massiven PR-Nutzen genießen.


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Branchenspezifika

a) Die Befragten wurden auch nach einander verwandten Branchengruppen, in denen sie tätig sind, analysiert.
    Diese wurden für die Analyse in folgende Gruppen zusammengefaßt:

    Finanzdienstleistungen   
    Kunst und Kultur
    Werbung    
    Unternehmensberatung
    Öffentliche Verwaltung und assoziierte Institutionen
    Bildung   
    Gewerbe
    Gastgewerbe   
    Technik
    Jurisprudenz   
    Gesundheit
    Politik   
    Handel

b) Innerhalb dieser Branchen wurde das Alter der Befragten für die Interpretation hervorgehoben, um eventuell darauf
    basierende Charakteristiken damit in Zusammenhang bringen zu können. Im großen und ganzen zeigte sich, daß es aus
    allen unten angeführten Altersgruppen InterviewpartnerInnen gab, die Mehrheit sich aber auf die Gruppen 2, 3 und 4 verteilte.

    Gruppe 1: 21-30jährigen   
    Gruppe 2: 31-40jährigen
    Gruppe 3: 41-50jährigen   
    Gruppe 4: 51-60jährigen
    Gruppe 5: 61-70jährigen 
    Gruppe 6: 70+jährigen

c) Auch der geschlechtsspezifische Aspekt fand in der Analyse Berücksichtigung. Es wurde versucht, typisch männliche
    beziehungsweise weibliche Charakteristika bei der Erfolgsanalyse aufzuspüren und sie in den Kontext der Interviewten zu stellen.

d) Formale Bildungsabschlüsse der Befragten waren weitere Indikatoren, die in die Interpretationen einflossen. Das Spektrum reichte
    vom Lehrabschluß bis zur Promotion.

e) Außerdem schien es wichtig, zwischen Selbständigkeit und Angestelltenverhältnis zu unterscheiden, um hier eventuell
    unterschiedliche Anforderungsprofile für das Einschlagen des einen oder anderen Weges herauszukristallisieren.

f) Schließlich wurden die Unternehmen, in denen die Befragten arbeiten beziehungsweise die sie besitzen, nach Klein-, Mittel-, Groß- und
   Superbetrieben unterschieden. Als Kleinbetriebe werden Unternehmen mit maximal zehn MitarbeiterInnen bezeichnet, Mittelbetriebe
   sind solche mit elf bis hundert MitarbeiterInnen, Großbetriebe haben 101-500 MitarbeiterInnen, Superbetriebe mehr als 500.

g) Für die Analyse des Erfolges wurden vor allem die Antworten auf folgende Fragen herangezogen:

    Was ist für Sie Erfolg?
    Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
    Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft beziehungsweise Motivation?
    Was ist für Sie eine Niederlage?
    Wie gehen Sie damit um?
    Wie lautet Ihr Erfolgsrezept?
    Haben Sie Hobbies? Welche?

    Und nun zu den Branchenspezifika folgender Branchen:

    Finanzdienstleistungen   
    Kunst und Kultur
    Werbung    
    Unternehmensberatung
    Öffentliche Verwaltung und assoziierte Institutionen
    Bildung   
    Gewerbe
    Gastgewerbe   
    Technik
    Jurisprudenz   
    Gesundheit
    Politik   
    Handel



Finanzdienstleistungen - Immobilien

In dieser Kategorie wurden Personen, die in folgenden Branchen arbeiten befragt: Banken und Versicherungen, Vermögensverwaltung, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Kreditkarteninstitute sowie Immobilien und Realitäten.
Diese Branchen werden alle als Prozeßkulturen bezeichnet. Hier wird alles registriert, dokumentiert und kontrolliert, minimale Fehler
haben folgenschwere Auswirkungen, das Streben nach Absicherung ist ein wesentlicher Faktor. Darüber hinaus zeichnen sich große
Betriebe dieser Branche durch eine steile Hierarchie, Statussymbole, hohe Gehälter, überdurchschnittliche Betonung gepflegter
Umgangsformen und ordentlicher Kleidung aus.
Die Altersstruktur der Befragten ist sehr breit gefächert zwischen 21 und 94, aber die meisten Befragten waren zwischen 41 und 60 Jahre alt,
was sich aus der Organisationsstruktur der betrachteten Betriebe ergibt. Mit dem Alter und der Erfahrung ist es bei überdurchschnittlicher
Leistung möglich, höhere Positionen im Unternehmen zu erlangen. Die Ausbildungswege der Befragten lassen eine zunehmende Tendenz zu Hochschulabschlüssen erkennen. Trotzdem sind die abgeschlossenen Ausbildungen noch sehr vielfältig. Die Geschlechterverteilung spiegelt ein krasses Mißverhältnis zwischen Männern und Frauen wider. Es herrscht ein signifikantes Ungleichgewicht – nur etwa zehn Prozent der gehobenen Positionen in diesem Bereich werden von Frauen eingenommen. Selbständig sind in dieser Kategorie vor allem Vermögensberater, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sowie Immobilienmakler. Es ist auffällig, daß nur wenige FirmengründerInnen in dieser Sparte zu finden sind. Meist handelt es sich um die Übernahme des elterlichen Betriebes oder die Übernahme des Betriebes, bei dem man beschäftigt war. Diese Betriebe sind Klein- und Mittelbetriebe, während Banken und Versicherungen in der Regel in die Kategorie der Groß- und Superbetriebe fallen. Auch unter den Selbständigen finden sich mehr Männer als Frauen. Die überwiegende Mehrzahl der Befragten ist verheiratet und hat Kinder, wobei die befragten Frauen weniger oft verheiratet sind und wenn, nur ein bis zwei Kinder haben. Auf die Frage nach der Definition von Erfolg erhält man sehr unterschiedliche Antworten. Die einen sehen Erfolg als einen gelungenen Ausgleich im Spannungsfeld zwischen Politik auf der einen und Wirtschaft und Banken auf der anderen Seite und im Aufbau eines guten dienst­­­­­leistungsorientierten Teams, andere sehen mehr die innere Befriedigung etwas geleistet und einen entsprechenden Lebensstandard erreicht zu haben. Generell wird vor allem im Banken- und Versicherungsbereich politische Unabhängigkeit immer wieder an prominenter Stelle genannt. Die Definition von Erfolg als Zielerreichung zieht sich durch. Aber auch immaterielle Dinge werden genannt. Zum Beispiel Anerkennung und positives Feedback generell. Besonders die Beachtung neuer Ideen und der Möglichkeit ihrer Umsetzung und damit die Möglichkeit „etwas zu bewegen” werden geschätzt. In enger Verbindung dazu steht das Bedürfnis, sich am Arbeitsplatz wohl zu fühlen und in einem guten, kommunikativen und ehrlichen Team zu arbeiten. Damit geht eine starke Betonung der Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheiten als Teil der Definition von Erfolg einher. Dahinter steht meist ein Bedürfnis nach positiver Anerkennung und das Bestreben etwas zu tun, mit dem man sich identifizieren kann. Das umfaßt auch das Gefühl, „mit sich im Reinen zu sein”. Das beinhaltet aber auch, mit den eigenen Kräften verantwortlich umzugehen, was ein abgeklärteres Verhältnis zu Geld und Status bedeutet. Auffällig ist, daß diese Ansicht auch von jüngeren Befragten immer öfter geäußert wird. Hier kommt auch der Unterschied zwischen dem meßbaren, objektiven Erfolg, der als wirtschaftlicher beziehungsweise finanzieller Erfolg bezeichnet wird, und dem subjektiven, nicht meßbaren Erfolg persönlichen Wohlbefindens und persönlicher Zufriedenheit zum Ausdruck. Nur wenige definieren Erfolg exklusiv als „besser, schneller, effizienter” als die KollegInnen beziehungsweise KonkurrentInnen zu sein. Es geht den meisten Befragten mehr um die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Obwohl die Definitionen von Erfolg sehr vielfältig und auch vielschichtig sind, sind die Erfolgsrezepte sehr ähnlich. An erster Stelle steht zumeist die Formulierung klarer Ziele und eine langfristige Planung zu deren Umsetzung. Das wird begleitet von hohem Fachwissen und der Bereitschaft sich ständig weiterzubilden. Besonders im Bankenbereich fällt zudem auf, daß hier auch noch unkonventionelle Karrieren möglich waren und Personen bei entsprechender Weiterbildung vom Schalterbeamten zum Direktor aufsteigen konnten. Einen wesentlichen Faktor stellt hier das ausgebaute interne Weiterbildungssystem der Banken und Versicherungen dar. Bei den jüngeren unter den Befragten spielen Studium und Auslandsaufenthalte allerdings schon eine große Rolle. Ganz oben auf der Liste der Erfolgsfaktoren steht auch die Fähigkeit, ein gutes Team aufzubauen, das heißt Kommunikation und Motivation der Mitarbeiter gut zu beherrschen. Das bedeutet auch Humor - „Schmäh“ - und „soziale Mehrsprachigkeit“ zu besitzen. Nicht weniger wichtig sind persönliche Eigenschaften wie Genauigkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit vor allem gegenüber den Kunden, Ausgeglichenheit sowie Belastbarkeit, Kreativität, Zielstrebigkeit, Engagement und Risikofreude. Auch die Nähe zu Informationen ist wichtig, um voranzukommen. Hat man eine Führungsposition erreicht, ist es wichtig, die neue Machtfülle gezielt und mit Augenmaß einzusetzen. Besonders die Aufrechterhaltung eines loyalen Umfeldes und der Aufbau eines guten, leistungsorientierten Teams ist hier von Bedeutung. Gerade dann ist es wichtig, auch ein Vorbild zu sein. Alldem liegt natürlich Ehrgeiz, Disziplin und Fleiß, der Wille zum Erfolg genauso wie Freude und Interesse an der Arbeit zugrunde. Geduld, Glück und Zufall werden von vielen Befragten immer wieder genannt, obwohl gerade hier auch betont wird, daß es nicht reicht „zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein”, man muß auch seine Chancen schnell zu erkennen wissen, und sie auch ergreifen. Niederlagen werden als Chance zu lernen gesehen, wobei es sich nicht immer um eigene Niederlagen handeln muß. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist auch, aus den Fehlern anderer zu lernen. Niederlagen werden vor allem als das Verfehlen von Zielen definiert. Aber auch als „mißbrauchtes Vertrauen”, Ungerechtigkeit oder Torpedierung durch andere. Viele sehen sie als unbedingt mit Erfolg verbunden Der Umgang mit Niederlagen ist nicht leicht - er unterscheidet sich allerdings: Während die einen sich neu orientieren, versuchen es die anderen nach eingehender Manöverkritik noch einmal. Gemeinsam ist allerdings allen, nicht überhastet zu reagieren, sondern meist noch einmal „darüber zu schlafen”, um dann ruhig und sachlich die Situation bewerten zu können. Woraus schöpfen die Befragten die Kraft und Motivation, sich den Herausforderungen eines erfolgreichen (Berufs-)Lebens zu stellen? Hier wird immer wieder die Familie als ruhender Pol und Rückzugsgebiet genannt. Aber auch die Fähigkeit, aus der eigenen Arbeit die Kraft für neue Herausforderungen zu ziehen, ist sehr stark ausgeprägt. In engem Zusammenhang damit steht die Tatsache, daß die meisten, egal ob Männer oder Frauen, aus der Anerkennung und positivem Feedback der KollegInnen und Klienten Kraft schöpfen. Aber auch die Fähigkeit, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, wird immer wieder angeführt. Natur, Kunst, Sport, Begegnung mit Menschen, ein vielfältiges privates Umfeld und ähnliches, also ausgleichende Formen der Freizeitgestaltung, tragen auch wesentlich zur Aufrechterhaltung von Kraft und Motivation im Beruf bei. Nur wenige geben ihren religiösen Glauben als Kraftquelle an. Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.

 Kunst und Kultur

Folgende Berufsfelder wurden in dieser Kategorie zusammengefaßt: DesignerInnen, FotografInnen, GrafikerInnen, MalerInnen, ArchitektInnen, Theaterschaffende, JournalistInnen und MedienmitarbeiterInnen allgemein sowie VerlegerInnen und HändlerInnen mit Kunstgegenständen. Diese werden aufgrund einer gemeinsamen Organisationskultur in einer Kategorie zusammengefaßt behandelt. In Branchen wie Mode, Kunst, Film, Journalismus etc. herrscht meist eine Alles-oder-nichts-Kultur. Diese ist durch hohes Tempo, jugendliches und extravagantes Aussehen, (scheinbar) extrovertiertes und emotionales Auftreten, den stetigen Drang nach Neuem, „Stars”, Einkommen, Macht und Prestige gekennzeichnet. Die Befragten dieser Gruppe sind zwischen 20 und über 90 Jahre alt. Die Ausbildungswege sind sehr unterschiedlich und in keiner Weise zu verallgemeinern. Auch hier sind signifikant mehr Männer als Frauen vertreten. Das Verhältnis liegt etwa bei 2:1. Die meisten haben Kinder, aber nur knapp die Hälfte der Befragten ist verheiratet. Sowohl bei Frauen als auch bei den Männern halten sich selbständig und unselbständig Beschäftigte ungefähr die Waage. Bei den unselbständig Beschäftigten herrschen Groß- und Superbetriebe vor, bei den Selbständigen Klein- und Ein-Mann/Frau-Betriebe. Auch die Interviewten in dieser Kategorie definieren Erfolg vor allem mit den Worten Zielerreichung, wirtschaftlich und persönlich, Ideenverwirklichung und Anerkennung oder Bekanntheit und Respekt in der Öffentlichkeit. Zufriedenheit, sich selbst treu zu bleiben und Freude an der Arbeit sind weitere Facetten. Auch Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden werden hier genannt. Die Wichtigkeit der Mitarbeiter wird naturgemäß eher von Personen geäußert, die in großen oder auch kleinen Teams arbeiten. Erreichte Ziele werden dabei oft als Teamleistung dargestellt. Ohne Team kann der/die einzelne nichts erreichen. Wirtschaftliche Sicherheit und die Erreichung hoher Lebensqualität sind Themen, die alle beschäftigen, ersteres jedoch besonders selbständige KleinunternehmerInnen. Diese schätzen aber auch die flexible Zeiteinteilung, die mit der Selbständigkeit verbunden ist. Besonders in Berufen wie der Schauspiel- oder Ballettkunst ist es für die Befragten auch wichtig, ihr Wissen weiterzugeben. Sie sehen etwaigen Erfolg ihrer SchülerInnen dann auch als ihren eigenen an. Die Faktoren des Erfolges sind vor allem die Klärung von (Teil)zielen, Motivation, Talent, Kompetenz und Erfahrung, Beharrlichkeit und Disziplin, Risikobereitschaft sowie Nischen zu finden und diese zu besetzen, Teamgeist, Toleranz, Geduld und natürlich Ehrgeiz. Man muß den Erfolg wollen und bei seinen Entscheidungen bleiben. Gradlinigkeit ist in einer schnellebigen Branche ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor. All das nützt gerade in Branchen wie diesen nichts, wenn man es nicht versteht, sich darzustellen. Man muß viele Leute kennen und es schaffen, überall eingeladen zu werden. Nur so kommt man an die nötigen Informationen heran. Zudem ist das Werbemittel der Mundpropaganda hier extrem wichtig. Das bedeutet auch, daß langfristig nur Qualität siegt. Das erfordert fehlerfreie Arbeit und unbedingten Einsatz sowie „harte Arbeit auch am Wochenende”. Besonders wichtig sind Kreativität und Innovationsfähigkeit sowie ständige Lernbereitschaft in einer schnellebigen Branche wie Film und Journalismus. Aber auch in „langsameren” Branchen wie Grafik oder Verlag muß man immer auf der Höhe der Zeit sein, um KonkurrentInnen überflügeln zu können. Doch auch die Befragten dieser Gruppe betonen immer wieder die Wichtigkeit, seine eigenen (körperlichen) Grenzen zu kennen. Die Bodenhaftung nicht zu verlieren, ist ein weiterer wichtiger Faktor. Glück und Zufall sind ebenfalls nie wegzudenken – allerdings ist jeder seines eigenen Glückes Schmied: Wer die sich bietenden Chancen nicht ergreift, ist selbst schuld.
Zielverfehlungen werden als Niederlagen angesehen. Ebenso Ideen nicht verwirklichen zu können, etwas nicht zu verstehen oder von einer MitbewerberIn überflügelt zu werden. Derartige Erfahrungen werden meist als zum Erfolg gehörend akzeptiert. Man versucht, daraus zu lernen und sich neue Ziele zu stecken. Wichtig ist es, keine Angst vor Niederlagen zu haben. In sich selbst zu ruhen, ist eine wichtige Motivationsgrundlage. Daneben ist auch für viele Befragte dieser Kategorie die Darstellung der Familie als Rückzugsgebiet und ruhender Pol richtig. Freunde spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Spaß an der Arbeit und dem daraus resultierenden Erfolg sowie Anerkennung sind ebenfalls für viele Ansporn und Kraftquelle. Darüber hinaus sind sportliche Betätigung, die Natur zu genießen und eine grundlegend positive Lebenseinstellung sehr hilfreich. Es gilt den jeweils passenden Ausgleich zwischen Privat- und Berufsleben zu finden. Dabei helfen auch Hobbies wie Sport, Kunst, Musik und Natur. Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.

Werbung

Die Befragten der Werbebranche werden insofern extra behandelt, da sie recht zahlreich in unserer Stichprobe vertreten sind und daher eine gesonderte Analyse sinnvoll scheint. Integriert wurden hier Werbeagenturen, Kommunikationsplanung, Erlebnismarketing, Kongreß- und Messeservice sowie Pressebetreuung. Auch in diesen Branchen herrscht meist eine Alles-oder-Nichts-Kultur. Diese ist durch hohes Tempo, jugendliches und extravagantes Aussehen, (scheinbar) extrovertiertes und emotionales Auftreten, den stetigen Drang nach Neuem, „Stars”, Einkommen, Macht und Prestige gekennzeichnet. Zum Zeitpunkt der Erhebung waren die meisten Interviewten zwischen 30 und 50 Jahren alt , wobei die Bandbreite insgesamt zwischen 24 und 68 Jahren liegt. Die Ausbildungswege sind sehr unterschiedlich und in keiner Weise zu verallgemeinern. Auffällig ist jedoch, daß eine größere Zahl den Hochschullehrgang für Werbung und Verkauf der Wirtschaftsuniversität Wien absolviert hat. Wieder sind Männer überrepräsentiert – hier etwa im Verhältnis 2:1 . Die meisten sind verheiratet. Während die Männer aber durchaus auch mehr als zwei Kinder haben, hatten nur wenige der befragten Frauen überhaupt Kinder. Das Verhältnis zwischen Selbständigen und Unselbständigen liegt klar auf der Seite der Selbständigen, wobei die Frauen hier nicht schlechter abschneiden. Relativ zur Grundgesamtheit sogar besser, d.h. es sind prozentuell mehr Frauen selbständig als Männer, wenn man als Vergleich die jeweiligen GeschlechtsgenossInnen heranzieht. Insgesamt sind natürlich viel mehr Männer als Frauen selbständig. Was ist Erfolg? Einige Befragte geben hier an, daß dieser etwas sehr Persönliches und Subjektives sei, wie privates Glück oder ein erfülltes, interessantes Leben zu führen. Die Realisierung persönlicher Träume und persönliche Freiheit passen hier ebenfalls dazu. Diese Definition unterscheidet sich zum Teil grundlegend von dem, was gesellschaftlich als erfolgreich angesehen wird. Zufriedenheit, die mit (wirtschaftlicher) Sicherheit in engem Zusammenhang steht, wird hier ebenfalls angeführt. Aber auch der richtige Umgang mit Niederlagen wie auch sich selbst treu zu bleiben, werden als Erfolg bewertet. Es geht darum, erfolgreich zu sein, allerdings nicht um jeden Preis. Damit geht die Definition von Erfolg als Spaß an der Arbeit einher, was natürlich auch für sich ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Daneben finden sich allgemein unter Erfolg verstandene Aspekte wie Zielerreichung und Realisierung von Ideen sowie Anerkennung und positives Feedback. Gefragt nach den Erfolgsrezepten geben die Befragten eine große Vielfalt von Antworten: Risikofreude, Fähigkeit, realistische Ziele zu formulieren, Neugier, der Drang, etwas bewegen zu wollen, und die Chancen zu erkennen und zu nutzen stehen ganz oben auf der Liste. Kompetent und innovativ beziehungsweise kreativ, kommunikativ, das heißt auch verhandlungsstark, belastbar, flexibel und teamfähig zu sein, sind Grundvoraussetzungen, um in der Werbebranche erfolgreich zu sein. Besonders das Team wird immer wieder betont. Daneben sind der Spaß an der Arbeit, perfekte Organisation und hundertprozentiger Service, absolute Verläßlichkeit, Korrektheit und Berechenbarkeit unabdingbare Faktoren, die im Geschäftsablauf beachtet werden müssen. Die Qualität der Leistung muß stimmen. Dann funktioniert auch das beste Werbemittel für die Branche: die Mundpropaganda. Das bedeutet aber auch, daß es einer bestimmten Ausdauer und Zähigkeit bedarf, um langfristige Erfolge feiern zu können. Der unbedingte Wille zum Erfolg ist dafür unersetzbar. Etwas mit Gewalt erreichen zu wollen, wird allerdings auch nicht funktionieren – Geduld ist auch in dieser schnellebigen Branche die erste Tugend. Niederlagen werden auch hier als Verfehlung von gesteckten Zielen angesehen oder wenn KonkurrentInnen besser waren. Sie werden oft als persönliches Versagen angesehen, das selbstverschuldet ist. Sie gehören allerdings zum Erfolg dazu. Die meisten versuchen rational zu reagieren, das Problem zu analysieren und sich danach neue Handlungsoptionen zu überlegen. Es ist wichtig, aus Fehlern zu lernen. So können Niederlagen im Endeffekt durchaus motivierend wirken. Auch die Aktiven der Werbebranche schöpfen ihre Kraft aus dem Umgang mit Freunden und der Anerkennung im Beruf. Viele schöpfen vor allem Kraft aus ihrer Leistung im Betrieb und motivieren sich so selbst. Auch die Hobbies leisten hier einen Beitrag. Auffallend ist hier, daß, wenn Hobbies genannt werden, diese eher Tätigkeiten umfassen, die man zum Großteil alleine, aber vor allem in Ruhe tut, wie lesen, fischen, malen, Modellbauen, sammeln, Yoga, alleine sein, wandern, Tanz, kochen, gut essen, reisen, (Mannschafts)Sport, Tiere. Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.

Unternehmensberatung

In dieser Gruppe werden Personal- und Managementbüros sowie Consultingunternehmen zusammengefaßt. Controlling ist ein weiterer Aspekt. Unternehmensberatungsgesellschaften zeichnen sich meist durch eine unternehmerische Organisationskultur aus. Als Besonderheiten werden hier gutes Marketingmanagement, Innovationsbereitschaft, Kreativität, Risikofreude, jeden neuen Trend nutzen, ein manchmal übertriebener Hang zum Experiment genannt. Die zum Teil unübersichtliche Spektrum an Angeboten, Opportunismus und nicht sehr geordnetes Personalmanagement können allerdings zu Problemen führen.
Die Befragten dieser Gruppe waren zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 25 und 80 Jahre alt. Männer sind in diesem Tätigkeitsfeld extrem vorherrschend (5:1). Kaum eine Frau schafft hier den Einstieg. Rund zwei Drittel der Befragten der Stichprobe sind selbständig tätig. Bezüglich der Ausbildung herrschen PsychologInnen und KommunikationsberaterInnen sowie kaufmännische Berufe vor (Akademikeranteil 66%). Zielerreichung ist wieder ein zentraler Bestandteil der Definition von Erfolg. Es findet sich ebenfalls wieder eine Zweiteilung zwischen dem subjektiven, persönlichen Erfolg der Zufriedenheit und eines glücklichen Privatlebens und dem objektiv meßbaren Erfolg, ein ertragreiches Unternehmen zu führen. Ein Befragter definierte subjektiven Erfolg als Wechselspiel zwischen Erwartungen, Zielen und Zielerreichung, während objektiver Erfolg davon bestimmt sei, was die Mehrheit darunter versteht. Die Erfüllung eigener Träume ist sicherlich unter den subjektiven Erfolgsbegriff einzuordnen ebenso wie Anerkennung und Ausgeglichenheit. Das Erreichen von Verantwortung und eines angemessenen Einkommens kann als objektives Erfolgskriterium angesehen werden. Der Wille, etwas zu erreichen, sowie die konsequente Umsetzung der eigenen Ziele sind zwei der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Man muß sich flexibel auf neue Herausforderungen einstellen können, Ideen entwickeln und phantasiereich seine Dienstleistung zu verkaufen verstehen. Dazu bedarf es der Ehrlichkeit, Gradlinigkeit, Beharrlichkeit, Disziplin, Genauigkeit und vor allem eines guten Teams. Besonders der letzte Punkt wird immer wieder betont. Motivation der eigenen Person und der MitarbeiterInnen ist ein nicht zu vernachlässigender Erfolgsfaktor. Um die KundInnen motivieren zu können, bedarf es darüber hinaus eines stark verkaufs- und kundenorientierten Verhaltens, das auf spezielle Anforderungen eingeht. Fachwissen ist hier unabdingbar. Glück gehört natürlich auch dazu. Niederlagen sind generell Zielverfehlungen, insbesondere unzufriedene Kunden oder einen Auftrag überhaupt nicht zu bekommen. Niederlagen wurden von den Befragten dieser Gruppe besonders stark lediglich auf das Berufsleben bezogen. Die Ursachenbehebung und Neuorientierung als Teil eines durch Niederlagen bedingten Lernprozesses werden als Strategien zur Bewältigung angeführt. Das Motto könnte sein: “I can´t direct the wind, but I can adjust the sails.”
Familie und Freunde sind auch für viele in dieser Gruppe der Ort der Entspannung und des Krafttankens. Andere motivieren sich selbst durch ihre Ideen und Wünsche und manche entspannen sich beim Sport. Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.
 
Öffentliche Verwaltung und assoziierte Institutionen

In dieser Kategorie wurden Angestellte folgender Institutionen zusammengefaßt: Ämter der Bundes- und Landesregierungen, Österreichische Nationalbibliothek, Geologische Bundesanstalt, ÖSTAT, gemeinnützige Genossenschaften, Kammern, Gewerkschaften u.ä. Das Alter der Befragten der Stichprobe liegt zwischen 21-79 Jahren, wobei über die Hälfte zwischen 51 und 60 Jahre alt sind, was auch als Hinweis auf die Hierarchiestruktur dieser Institutionen verstanden werden kann. In den betrachteten Institutionen ist die Unterrepräsentierung von Frauen in Führungspositionen frappierend. (Allgemeines Verhältnis 4:1)
Die Mehrzahl der Befragten ist verheiratet. Während aber Männer zumeist Kinder und durchaus auch mehrere haben, hat nur eine der befragten Frauen Kinder. Ein großer Teil der Befragten hat ein Studium abgeschlossen, alle anderen absolvierten einschlägige Ausbildungen. Alle Befragten sind unselbständig beschäftigt. Was ist Erfolg? Die Palette der Antworten ist auch hier wieder vielfältig. Zu allererst wird Erfolg als Zielerreichung gesehen und als Möglichkeit, Vorstellungen und Pläne umsetzen zu können und zum guten Ruf der Firma beizutragen. Damit gehört zum Erfolg auch die Fähigkeit, sich realistische Ziele zu setzen. Gute menschliche Beziehungen am Arbeitsplatz und Mitglied eines guten Teams zu sein, zählen ebenfalls dazu. Die gerechte Führung eines Teams ist ebenso ein Erfolg wie das Erreichen einer Führungsposition. Erfolg wird daher auch als Verpflichtung angesehen, die nächste Herausforderung mit gleichem Engagement zu lösen und das beste zu leisten. In diesem Fall sind Anerkennung und positives Feedback ebenfalls Teil des Erfolges. Auch der Erfolg der anderen wird als eigener angesehen, wenn man dazu beigetragen hat. Für manche ist Erfolg aber schlicht die Fähigkeit, glücklich zu sein und eine sinnvolle Tätigkeit zu verrichten. Klare und realistische Zieldefinitionen, Interesse und Neugierde, Fachkompetenz, Bereitschaft zu stetem Weiterlernen und rasche Auffassungsgabe, Kommunikations- und Motivationsfähigkeit, Teamgeist, Selbstvertrauen sind einige der wichtigsten Voraussetzungen für Erfolg. Hinzu kommen Disziplin, Beharrlichkeit, Verläßlichkeit, Entschlossenheit, Zielstrebigkeit, organisatorische Talente und wie immer etwas Glück und Freude an der Herausforderung. Es ist wichtig, Verantwortung übernehmen zu wollen und Probleme (rasch) lösen zu können. Taktieren ist eine schlechte Strategie, Geduld ist meist das Gebot der Stunde. Niederlagen sind vielfältiger Natur. Zum einen wiederum das Verfehlen von Zielen, aber auch fehlendes Feedback, fehlende Synergien und MitarbeiterInnen nicht motivieren zu können. Allgemein werden auch Unehrlichkeit, Mißtrauen und Intrigen anderer als Niederlage angesehen. Man muß dann vor allem Abstand gewinnen und daraus lernen, gegebenenfalls einen neuen Weg suchen oder auch sein Verhalten ändern.
Es ist in jedem Fall wichtig, hier nicht stehenzubleiben. Kraft und Motivation schöpfen viele aus der Familie und durch den Kontakt mit Freunden. Aber auch eine allgemein positive Lebenseinstellung, mit sich selbst im Reinen zu sein und physische und psychische Belastbarkeit spielen hier eine Rolle. Der Erfolg selbst ist natürlich auch eine Antriebsfeder. Natur, Sport und andere Hobbies wie Lesen, Musik und Reisen üben ebenfalls positiven Einfluß auf viele aus. Manche schöpfen auch aus ihrem Glauben Kraft. Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.

Bildung

Hier wird ein breites Spektrum erfaßt. Zum einen die staatlichen Bildungsinstitutionen Schule und Universität/Fachhochschule, daneben aber auch private Sprach- und Nachhilfeschulen sowie Museen, die wegen ihres Selbstverständnisses als Teil der Volksbildung hier eingeordnet werden. Die Befragten waren zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 32 und 95 Jahre alt, es bestand allerdings ein deutliches Übergewicht der 51- bis 60jährigen. Auch hier sind die Männer gegenüber den Frauen mit 3:1 überrepräsentiert. Auch unter den Selbständigen dieser Gruppe finden sich mehr Männer, wobei der Anteil der unselbständig Beschäftigten eindeutig überwiegt. Die Mehrzahl der befragten Männer ist verheiratet und hat Kinder. Bei den Frauen ist ca. die Hälfte verheiratet und ebenso viele haben Kinder. Betrachtet man die Ausbildung der interviewten Personen, so ist festzustellen, daß die überwiegende Mehrheit einen Hochschulabschluß vorweisen kann – Nichtakademiker sind in diesem Aufgabenfeld eine Seltenheit. Erfolg wird von den Beschäftigten der verschiedenen Bildungsinstitutionen mit unterschiedlichen Gewichtungen definiert. Universitätsbedienstete und LehrerInnen betonen oft stark ihre Unabhängigkeit und Weisungsungebundenheit, was bei ersteren nicht selten mit dem Forschungsgebiet in Zusammenhang steht (z.B. Atomphysiker). Generell betonen sie, daß es ein Erfolg ist, das zum Beruf gemacht zu haben, was am meisten interessiert und zufriedenstellt. Der Spaß an der Arbeit steht im Vordergrund, aber auch gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung werden als Teil des Erfolges genannt. Die Betreiber privater Bildungsinstitutionen und ihre Angestellten sowie jene, die in Museen arbeiten, definieren Erfolg wieder primär als Zielerreichung. Auch hier kommt dem Aspekt der persönlichen Zufriedenheit im Beruf und der gelungenen Kombination von Beruf und Privatleben große Bedeutung zu (Selbstverwirklichung). Hier kommt aber auch der Aspekt des Neuen stärker zur Geltung. Innovationsfähigkeit und seiner Zeit voraus zu sein, Trends zu setzen, sind wesentliche Bestandteile der Definition des Erfolges. Anerkennung in finanzieller und persönlicher Hinsicht ist ebenso wichtig. Wenn es um die Frage der Gründe für Erfolg geht, ist die zuvor geschilderte Teilung nicht mehr so stark zu beobachten. Die klare und frühzeitige Zieldefinition, Fleiß, Begabung und Talent, stete Weiterbildung sowie der Wille zum Erfolg, Engagement und Ausdauer sind für alle Befragten gleichermaßen wichtig. Auch das Gespür für Entwicklungen und die damit verbundene Innovationsfähigkeit, Kreativität und Phantasie sind bedeutend. Während bei den Universitätsbediensteten die eigene Arbeit und deren Ausgestaltung sowie deren Umfeld als Erfolgsfaktoren gesehen werden, was durch die dort herrschenden Arbeitsbedingungen zu erklären ist, messen die anderen Befragten dieser Kategorie der Frage des Teams und seiner Bildung zentrale Bedeutung zu. Glück und Zufall, aber auch sich bietende Chancen zu ergreifen, werden auch hier als wesentliche Faktoren des Erfolges betrachtet. Niederlagen werden je nach Arbeitsbereich sehr unterschiedlich aufgefaßt. Während für die einen politisch basierte Karrieren oder unbegründete politische Entscheidungen als Niederlage erfahren werden, ist es für andere die Verfehlung selbst gesteckter Ziele oder das Aufgeben der eigenen Träume. Niederlagen werden aber auch umfassender definiert, z.B. als verlorener Kampf um Natur und Kultur. Es ist hier sehr stark zu erkennen, daß Niederlagen einerseits sehr individuell und andererseits im gleichen Atemzug sehr umfassend gesehen werden. Der Verlust schützenswerter natürlicher sowie kultureller Umgebung ist, zumindest für alle direkt betroffenen Personen, eine Niederlage, allerdings nur selten im beruflichen Umfeld. Was den Umgang mit Niederlagen betrifft, herrscht wieder Einigkeit: sie gehören zum Erfolg dazu und sind als Lernprozesse positiv zu betrachten, da sie die Möglichkeit zum Überdenken der eigenen Ziele geben und Veränderungen möglich werden. Woher nehmen die Befragten ihre Kraft und Motivation für ihre erfolgreiche Berufslaufbahn? Zum Teil aus der Arbeit und dem ungebrochenen Interesse daran sowie aus der Faszination selbst, zum Teil aus einer gesunden Lebensführung. Manche beziehen auch aus ihrem Glauben Kraft. Auch die Familie und die Freunde als Refugium zum Krafttanken werden hier genannt. Für Hobbies bleibt hier offenbar noch weniger Zeit als anderswo. Die befragten Personen geben aber am häufigsten verschiedene Sportarten, die Familie und auch sehr ruhige Tätigkeiten wie wandern, basteln oder schlafen an. Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.

Gewerbe

Gewerbebetriebe sind laut Gewerbeordnung Unternehmen, die mit Ausnahme der Urproduktion (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Bergbau), der Freien Berufe, der rein künstlerischen und wissenschaftlichen Betätigung, der Hauswirtschaft, des Beamtendienstes und der Tätigkeit in öffentlichen oder gemeinnützigen Betrieben für den dauernden Erwerb tätig sind. Hier handelt es sich im engeren Sinn um Unternehmen, die im Gegensatz zur Industrie im Rahmen eines Handwerks oder Kleingewerbes Produkte be- und verarbeiten. Um die Übersichtlichkeit dieses Kapitels zu wahren, ist die Gruppe Gewerbebetriebe in verschiedene Untergruppen unterteilt worden. Sie wurden folgendermaßen zusammengefaßt:

für den Haus- und Heimbedarf. Hier finden sich RahmenbildnerInnen, TürenherstellerInnen, GlaserInnen, TapeziererInnen, SchlosserInnen, LeuchtenherstellerInnen, Bürsten- und PinselerzeugerInnen, SchildermacherInnen, (Elektro-) InstallateurInnen, MechanikerInnen und WerkzeugmacherInnen sowie Kfz-MechanikerInnen und ‑SchlosserInnen.
für den körperlichen Bedarf. Hier finden sich OptikerInnen, BandagistInnen, LederwarenherstellerInnen, KürschnerInnen, SchneiderInnen, FriseurInnen, KosmetikerInnen und FleischerInnen.
für den kulturellen Bedarf. Hier finden sich DruckerInnen und PapierherstellerInnen,GoldschmiedInnen, MusikinstrumentenbauerInnen und KunstgießerInnen.

Gewerbebetriebe für den Haus- und Heimbedarf
In diesem Bereich waren die für die Analyse berücksichtigten Frauen stark unterrepräsentiert. Sie finden sich als Schlosserinnen, Leuchtenherstellerinnen und Tapeziererinnen. Der Großteil der Befragten ist männlich. Das Alter der Interviewten zum Zeitpunkt der Erhebung bewegte sich zwischen 25 und 86 Jahren. Sie hatten alle in ihrem jeweiligen Bereich zumindest eine abgeschlossene Lehre beziehungsweise die Gesellenprüfung absolviert. Knapp die Hälfte von ihnen erwarb darüber hinaus den Meistertitel und vereinzelt hatten die Befragten auch eine höhere Schule (Allgemeinbildende Höhere Schule, Handelsakademie oder Höhere Technische Lehranstalt) abgeschlossen. Die meisten Interviewten in der Gruppe der 21- bis 40jährigen waren weder verheiratet noch hatten sie Kinder. Die darauf folgenden Generationen der 41jährigen und älteren hingegen lebten zumeist in Ehe und hatten Kinder. Meist sind die Befragten selbständige Unternehmer mit Klein- oder Mittelbetrieben. Ihre Erfolgsrezepte lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere die Weiterbildung, lebensbegleitendes Lernen und Fachwissen in den Vordergrund rücken. Arbeitseinsatz, Disziplin, innere Kraft und Selbstmotivation (Ehrgeiz), Flexibilität, Selbstbeherrschung und ‑vertrauen, Risikobereitschaft, Fleiß, Kreativität, Konsequenz, positives Denken und Spaß am Beruf sowie Spezialisierung wurden als weitere Erfolgsindikatoren genannt.
Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.

Gewerbebetriebe für den körperlichen Bedarf
In diesem Bereich gab es unter den für die Analyse herangezogenen Interviewpartnern mehr Frauen als Männer. Sie finden sich als Friseurinnen, Kosmetikerinnen, Fußpflegerinnen und Schneiderinnen. Die Männer hingegegen waren in der orthopädischen Produktion (Bandagisten) und Lederwarenmanufaktur oder als Optiker, Fleischer und Kürschner tätig. Das Alter der InterviewpartnerInnen bewegte sich zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 26 und 89 Jahren und war ziemlich gleich verteilt. Von der Ausbildung her schlossen fast alle nach der Lehre die Meisterprüfung ab. Nur sehr wenige hatten ein Diplom oder die AHS-Matura. Der Großteil der Befragten war verheiratet und hatte auch Kinder. Fast alle Befragten waren Selbständige und hatten jeweils einen Kleinbetrieb. Die Betriebe der orthopädischen Produktion und der Ledermanufaktur wurden als Familienbetriebe von den Befragten übernommen. Das traf auch für einen Fußpflegesalon und eine Fleischerei zu. Alle anderen Unternehmen wurden von den Interviewten selbst gegründet. Ihre Erfolgsrezepte lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie als wichtige Eigenschaften Bodenständigkeit, Menschlichkeit, Kommunikationsfähigkeit, Entschlossenheit, Sensibilität, Härte, Toleranz, Weitblick, Berufserfahrung, Geschäftstüchtigkeit, Ehrgeiz, Pflichtbewußtsein, Zielstrebigkeit, Selbstbewußtsein, Kreativität, Perfektion, Beständigkeit, Geduld, Fleiß und Fairneß anführten. Weiters sollte man/frau die Fähigkeiten besitzen, sich selbst Fehler einzugestehen, der Berufung zu folgen, positiv zu denken und eigene Ideen umzusetzen. Die Liebe zum Beruf wäre dabei das Um und Auf des Erfolgs. Das Spektrum war breit gefächert, wenngleich auffallend häufig nur soziale Fertigkeiten genannt wurden.

Gewerbebetriebe für den kulturellen Bedarf
In diesem Bereich waren sowohl Frauen als auch Männer im Erhebungszeitraum für die Analyse herangezogen worden. Beispiele: Eine Frau befand sich im Gewerbe der Buchbinderei, die mit handgefertigtem und handgefärbtem Papier arbeitete. Die Männer waren als Drucker, Musikinstrumentenbauer und Kunstgießer tätig. Das Alter der Befragten bewegte sich zwischen 27 und 70 Jahren. Es hatten alle den Lehrabschluß und die meisten auch die Meisterprüfung für ihr Gewerbe abgeschlossen. Einige wenige absolvierten vorher auch die Matura. Fast alle waren verheiratet und hatten Kinder. Die Befragten waren fast alle Selbständige mit einem Kleinbetrieb.
Ihre Erfolgsrezepte lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie Risikobereitschaft, Ausdauer, Flexibilität, Ehrgeiz, Fachwissen, Durchsetzungsvermögen, Erfolgswillen, Verantwortungsbewußtsein, sympathisches Auftreten, Zähigkeit, Optimismus, Sparsamkeit, Liebe zum Beruf, Ehrlichkeit, Perfektion, Lernbereitschaft, Fähigkeit zu (Selbst-)Kritik und Konsequenz als wichtige Eigenschaften anführten. Auch die Fähigkeit, MitarbeiterInnen zu motivieren, wurde als Erfolgsindikator angegeben.

 
Gastgewerbe

Hotelbetriebe
In dieser Sparte wurden im Rahmen der Erhebung für die Analyse drei mal so viele Männer wie Frauen interviewt. Der Anteil der AkademikerInnen war allerdings bei den Frauen dreimal höher. Das Alter der Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 26 und 69 Jahren. Das Ausbildungsspektrum der NichtakademikerInnen reichte von der Koch/Kellnerlehre über die Handelsschule bis zur AHS-, HTL- oder HAK-Matura. Beinahe alle Befragten waren verheiratet und hatten Kinder. Die meisten derBefragten waren unselbständig Beschäftigte und in einem mittleren oder großen Hotelbetrieb angestellt. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere Spaß an der Arbeit, gesteckte Ziele erreichen, Optimismus, Aufgeschlossenheit, guten Umgang mit Menschen, Beharrlichkeit, Humor, Konsequenz und Fachwissen als wichtige Erfolgskriterien anführen.

Restaurantbetriebe
In dieser Sparte wurden im Rahmen der Erhebung für die Analyse wesentlich mehr Männer als Frauen interviewt (3:1). Das Alter der Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 29 und 58 Jahren. Das Ausbildungsspektrum reichte von der Koch/Kellner‑ oder Elektromechanikerlehre über die Gastgewerbe- oder Hotelfachschule bis zur AHS-Matura. Beinahe alle Befragten waren verheiratet, hatten Kinder und waren Selbständige mit einem kleinen, mittleren oder großen Restaurantbetrieb. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere hohen Arbeitseinsatz, Disziplin, Freude an der Arbeit, fundierte Ausbildung, Durchsetzungsvermögen, Verantwortungsbewußtsein, Kreativität, Ehrgeiz, Risikobereitschaft, guten Umgang mit Menschen und Ausdauer als wichtige Erfolgskriterien anführen.

Kaffee-Konditoreien
In dieser Sparte wurden im Rahmen der Erhebung für die Analyse mehr Männer als Frauen interviewt (3:1). Das Alter der Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 28 und 92 Jahren. Das Ausbildungsspektrum reichte von der Zuckerbäckerlehre bis zur Hotelfachschule. Alle Befragten waren verheiratet und hatten Kinder. Sie waren fast alle Selbständige mit einem kleinen Kaffee-Konditoreibetrieb. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere solide Ausbildung, Selbstdisziplin, Konsequenz, Kreativität, Ehrgeiz, Flexibilität und hohen Arbeitseinsatz als wichtige Erfolgskriterien anführen.

Technik

Um die Übersichtlichkeit dieses Kapitels zu wahren, ist die Gruppe der technischen Betriebe in verschiedene Untergruppen unterteilt worden. Sie gliedern sich auf in:

Elektroanlagenbau/Lichttechnik,
Computertechnik/Softwareentwicklung,
Maschinenbau,
Medizinische Geräteherstellung und
Anlagenbau.

Elektroanlagenbau/Lichttechnik
In dieser Sparte waren im Rahmen der Erhebung für die Analyse fast ausschließlich Männer (6% Frauen) herangezogen worden. Ihr Alter bewegte sich zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 23 und 82 Jahren. Ihr Ausbildungsspektrum reicht von der Elektrikerlehre beziehungsweise ‑meisterprüfung über die HTL-Matura bis zum Studium der chemischen Verfahrenstechnik oder Elektrotechnik. Die Befragten waren fast alle verheiratet und hatten Kinder. Die Hälfte von ihnen sind Selbständige mit Klein‑ und Mittelunternehmen. Die andere Hälfte der unselbständig Beschäftigten sind als Geschäftsführer, Gruppenleiter oder Vorstandsvorsitzende in Groß‑ oder Superunternehmen tätig. Ihre Erfolgsrezepte lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie Optimismus, Risikobewußtsein, innere Motivation, Natürlichkeit, Professionalität, Bescheidenheit, Menschlichkeit, Offenheit, Vertrauenswürdigkeit, Organisationsfähigkeit, Überzeugungskraft, Lernwilligkeit und ‑fähigkeit, Flexibilität, soziale Kompetenz und Verläßlichkeit als wichtige Eigenschaften anführen.
Außerdem wird auch das soziale Umfeld als prägender Faktor angegeben. Daß man/frau sich erreichbare Ziele stecken und sich selbst treu bleiben, sowie hohen Arbeitseinsatz leisten und Ideen mit MitarbeiterInnen verwirklichen soll, sind weitere Erfolgsindikatoren.

Computertechnik/Softwareentwicklung
In dieser Sparte waren im Rahmen der Erhebung für die Analyse zum überwiegenden Teil Männer herangezogen, aber auch Frauen berücksichtigt worden. Das Alter der Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 33 und 56 Jahren.
Das Ausbildungsspektrum reichte von einer kaufmännischen Lehre über die HBLA für Fremdenverkehrsberufe, HAK‑, HTL‑Matura bis zum Studium der technischen Physik, der Handelswissenschaften oder Betriebswirtschaft, der Mathematik, der Informatik, Jurisprudenz und Elektrotechnik. Fast alle Befragten waren verheiratet und hatten Kinder. Es gab fast ebensoviele Angestellte wie Selbständige. Die unselbständig Beschäftigten waren vor allem als Geschäftsführer und Prokuristen in Groß- und Superunternehmen tätig. Die Selbständigen hatten vor allem Klein‑ und Mittelbetriebe. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere Konsequenz, Spaß an der Arbeit und am Lernen, Disziplin, Fleiß, Intelligenz, Glück, Ehrlichkeit, Umsetzungsfähigkeit, Optimismus, Offenheit, Anpassungsfähigkeit, Verläßlichkeit, Begeisterungsfähigkeit, Hartnäckigkeit, Überzeugungskraft, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität und Menschlichkeit als wichtige Erfolgskriterien anführen. Desweiteren ist es unerläßlich, ein Zielsystem zu erarbeiten und diese Ziele zu erreichen. Dabei muß man/frau sich hundertprozentig mit der Arbeit identifizieren können und bereit sein, viel zu arbeiten.

Maschinenbau
In dieser Sparte wurden fast ausschließlich Männer und nur eine Frau in der Erhebungsphase für die Analyse berücksichtigt. Das Alter aller Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 30 und 87 Jahren. Das Ausbildungsspektrum reichte von der Werkzeugmacherlehre und Meisterprüfung, über die TGM‑ oder HTL-Matura bis zum Maschinenbau- und der Betriebswirtschaftsstudium.
Fast alle Befragten waren verheiratet und hatten Kinder. Sie sind durchwegs Selbständige mit jeweils Klein- oder Mittelunternehmen. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere Menschlichkeit, guten Umgang mit Menschen, viel Arbeit, Qualität und Service, hundertprozentige Leistung, Fachwissen, ständige Weiterbildung, Geschäftstüchtigkeit, solides wirtschaftliches Denken, Ehrlichkeit, Selbstdisziplin, Ethik und Rückgrat, Fleiß, Zähigkeit, innere Motivation, Ausgeglichenheit, Identifikation mit der Firma, guten Umgang mit MitarbeiterInnen, Kreativität, Phantasie, Härte, Glück, Zielstrebigkeit, Freude an der Arbeit, Kommunikationsfähigkeit und Verantwortungsbewußtsein als wichtige Faktoren anführen. Außerdem wurde hervorgehoben, daß es wesentlich sei, Profil zu zeigen und unbedingt von sich selbst überzeugt zu sein. Entscheidungen sollen selbst getroffen und dann durchgezogen werden, ohne sich dabei von außen beeinflussen zu lassen. Dabei soll man sich seiner Stärken und Schwächen bewußt sein. Erfolgsträchtig ist es, eine Marktlücke zu finden und zu versuchen, tiefer als andere in einen Bereich hineinzuschauen und mehr in Lösungen als in Problemen zu denken sowie bei der Arbeit an die eigenen Grenzen zu gehen und diese zu überwinden. Generell gilt, daß jeder das machen soll, wozu er/sie sich berufen fühlt.

Medizinische Geräteherstellung
In dieser Sparte wurden im Rahmen der Erhebung für die Analyse ausschließlich Männer interviewt. Das Alter der Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 28 und 64 Jahren. Das Ausbildungsspektrum reichte von einer Maschinenschlosserlehre bis zum Elektrotechnik- oder Maschinenbaustudium. Fast alle Befragten waren verheiratet und hatten Kinder. Sie sind fast alle Selbständige mit einem Kleinbetrieb. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere Ehrgeiz, Intelligenz, Stehvermögen, Ausbildung, Begabung, breitgefächerte Interessen, ständigen Lernwillen, Verantwortungsbewußtsein, realistische Zielsetzung, gute MitarbeiterInnenauswahl, Beziehungen und Glück als wichtige Erfolgskriterien anführen.

Anlagenbau
In dieser Sparte wurden im Rahmen der Erhebung für die Analyse vor allem Männer und eine Frau berücksichtigt. Das Alter der Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 23 und 79 Jahren. Das Ausbildungsspektrum reichte von der TGM- oder HTL-Matura bis zum Studium der Tiefbautechnik, der Betriebswirtschaft, der Verfahrenstechnik und des Bauingenieurswesens. Die Befragten waren fast alle verheiratet und hatten Kinder. Den überwiegenden Teil bildeten Selbständige mit einem Klein- oder Mittelbetrieb. Die unselbständig Beschäftigten waren als Geschäftsführer oder Bereichsleiter in mittleren oder großen Unternehmen tätig. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere Mut, Selbstvertrauen, Konsequenz, Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber, guten Umgang mit Menschen, Risikobereitschaft, Problemlösungskapazitäten, Kommunikationsvermögen, Selbstdisziplin, Begabung, Willensstärke, Innovationsfähigkeit, Ausdauer, positive Grundeinstellung, Leistungsorientiertheit, Freude an der Arbeit, Menschlichkeit und Fachkompetenz als wichtige Erfolgskriterien anführen. Außerdem sollen Ziele nicht aus den Augen verloren werden.

Jurisprudenz - Rechtsanwälte - Notare

In dieser Analysekategorie waren signifikant mehr Männer als Frauen vertreten, (5:1) vor allem unter den Befragten über 55 Jahren. Von der Altersstruktur her ist eine große Bandbreite zu verzeichnen. Durchschnittlich sind die Interviewten allerdings zwischen 40 und 70 Jahre alt (Höchstwert 82). Die Mehrzahl der Befragten arbeitet in der eigenen Rechtsanwaltskanzlei. Fast alle InterviewpartnerInnen sind verheiratet, die meisten haben Kinder. Auf die Frage, was ausschlaggebend für den Erfolg war, antworteten alle, wenn auch mit unterschiedlichen Worten, daß es ihre Zielstrebigkeit gewesen sei. Es sei nötig Visionen und Ziele zu haben und neugierig zu sein. Harte Arbeit sei dann der Schlüssel – die Identifikation mit dem Job ist sehr groß. Frauen betonen darüber hinaus häufiger ihre geistige Unabhängigkeit und ihr Glück, von kompetenten Personen in ihrer Umgebung lernen zu können. Überhaupt scheint die Anerkennung für die erbrachten Leistungen viel zur Motivation beizutragen. Ein Interviewpartner meinte dazu: Er betrachte sich selbst als erfolgreich, „solange (er) das Vertrauen (seiner) Klienten genieße”. Niederlagen werden natürlich als unangenehm empfunden, allerdings auch als Chance und Ansporn für zukünftige Aufgaben, die man dann noch besser erledigen will. Die älteren Interviewpartner scheinen schon ein etwas abgeklärteres Verhältnis zu ihrem Berufs- und Privatleben zu haben. Einer gibt an, daß er Kraft aus Stetigkeit, Konstanz und fehlender Hektik in seinem Leben zieht. Eine Rechtsanwältin antwortet auf diese Frage, daß sie ihre Kraft aus der Freude an der Arbeit und Leistung bezieht. Auf die Frage nach der Wirkung des eigenen Erfolges, gab nur ein befragter Rechtsanwalt an, daß Mitarbeiter oder Freunde „eigentlich nichts darüber sagen, weil (er) über seine Erfolge nicht offen (spricht)”. Alle anderen geben an, daß sie aus unterschiedlichen Gründen anerkannt und als erfolgreich betrachtet würden und sich selbst auch als erfolgreich einstuften. Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.

Gesundheit

Es gibt mehr Ärzte als Ärztinnen (2:1). Zum Zeitpunkt der Erhebung waren die Befragten zwischen 41 und 85 Jahre alt. Männer sind fast durchwegs verheiratet und haben Kinder. Die Mehrheit der in der Stichprobe erfaßten Personen hat eine eigene Praxis. Erfolg ist für die Interviewten zum großen Teil ein ideell besetzter Begriff, wie Krankheiten zu heilen, Ideen umzusetzen und positive Rückmeldungen zu erhalten. Stete Weiterbildung, Schnelligkeit, Ideenreichtum und Teamarbeit werden neben Disziplin als Erfolgsfaktoren genannt. Kraft schöpfen Ärzte vor allem aus ihrem Familienleben. Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.

Politik


Im Bereich der Politik ist es ein allgemein bekanntes und auch täglich sichtbares Phänomen, daß mehr Männer prestigeträchtige Positionen innehaben als Frauen. Das spiegelt sich auch in unserer Stichprobe wider, in der nur halb so viele Frauen wie Männer vertreten sind. Die Befragten waren zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 21 und über 76 Jahre alt. Diese ungewöhnlich große Spannweite ergibt sich auch aus den flexiblen Karriereverläufen. Es ist nie zu spät, in die Politik einzusteigen, aber auch nie zu früh. Die überwiegende Mehrheit ist verheiratet, aber nicht alle haben Kinder. Von der Ausbildung her findet man eine große Vielfalt, wenn auch ein großer Teil einen Hochschulabschluß vorweisen kann. In welcher Fachrichtung dieser absolviert wurde, ist für eine politische Karriere nur von sekundärer Bedeutung.
Trotzdem kann man erkennen, daß juristische und wirtschaftliche Studien vorherrschen. Freiheit, politische Ziele durchzusetzen, die eigene Organisation (Partei) voranzubringen und Zufriedenheit sind für PolitikerInnen wesentliche Aspekte des Erfolges. Selbstbewußtsein, Kompetenz, der Wille zur Macht und frühzeitiges Erkennen von Entwicklungen gehören zu den wichtigsten Faktoren für Erfolg. Glaubwürdigkeit und Kompetenz sind eng miteinander verbunden. Daneben stehen Verantwortungsbewußtsein, Kommunikationsfähigkeit sowie Teamfähigkeit ebenfalls ganz oben auf der Anforderungsliste. Loyalität zur eigenen Partei ist entscheidend, um vorwärts zu kommen. Jüngere Befragte meinten, daß Politik kein Weg zum Erfolg sei. Diese Einschätzung bezieht sich auf zwei Aspekte: Zum einen auf die Politikverdrossenheit der Öffentlichkeit und zum anderen auf die Organisationskultur von Parteien. Auch heute noch sind QuereinsteigerInnenkarrieren die Ausnahme. Das bedeutet, für den Erfolg als PolitikerIn braucht man besonders in den großen Parteien viel Ausdauer und Geduld. Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.

Handel

Im Handel kam es schon in den 1970er Jahren zu enormen Konzentrationsbewegungen und einem bis dahin nicht gekannten Einfließen von Auslandskapital, eine Entwicklung die sich zwar in den 1980er Jahren wieder abschwächte, in den 1990er Jahren aber wieder stark zunahm, vorwiegend mit Investitionen aus Deutschland und der Schweiz (Rewe übernahm den Billa-Konzern und Migros den Konsum). Um die Übersichtlichkeit dieses Kapitels zu wahren, ist die Gruppe Handel in verschiedene Untergruppen unterteilt worden.


So gibt es den Handel
mit Spielzeug,
mit Theaterkarten,
mit Baustoffen und –zubehör: Die österreichische Bauwirtschaft war lange Zeit von einer Gruppe im internationalen Vergleich mittelgroßer  Unternehmen dominiert, wobei ein sich beschleunigender Konzentrationsprozeß zu beobachten ist. Parallel dazu wurde die Branche auch von spektakulären Pleiten erschüttert (Maculan). Nach wie vor herrschen allerdings private österreichische Unternehmen vor, wobei sich im Zuge der Konzentration eine ständig sinkende Anzahl den Markt teilt (vgl. Übernahme von Era-Bau durch den Konzern von Peter Haselsteiner 1998).
Baustoffindustrie: Im Bereich Steine und Keramik sind viele kleinere und mittlere Erzeuger aktiv, aber auch Unternehmen, die den großen Banken zuzurechnen sind, prägen das Erscheinungsbild der heimischen Baustoffindustrie.
mit medizinische Geräten,
mit Textilien: Textil, Bekleidung und Leder – diese drei Branchen mußten in den letzten 15 Jahren erhebliche Schrumpfungsprozesse verkraften. Die überwiegend in österreichischem Privatbesitz befindlichen mittelgroßen Unternehmen der Branche waren stark exportorientiert. Viele der bekannteren Betriebe schlitterten in den letzten Jahren in die Krise oder wurden (teilweise) verkauft (z.B. Mäser und Vossen).
mit Werbemitteln,
mit Brennstoffen (inklusive Tankstellen),
mit Schmuck,
mit Massenwaren,
mit Lieferungen (inklusive Speditionen): Das Speditionensgewerbe ist kleinstgewerblich strukturiert, nichtsdestotrotz waren unter den 50 größten Dienstleistungsunternehmen 1989 elf Speditionen. Mit dem Beitritt zur Europäischen Union kam es zu einer tiefgreifenden Umstrukturierung in der Branche, was zu hohen Arbeitsplatzverlusten und Konzentrationsbewegungen führte.
mit Lebensmitteln: Nahrungs- und Genußmittelindustrie – dieser Sektor war bis zum Beitritt zur EU halböffentlich organisiert und infolge der Regulierung in der Landwirtschaft stark reglementiert. In vielen Teilbereichen gab es Monopole und Oligopole.
Die Branche ist überwiegend kleingewerblich geprägt, trotzdem war rund die Hälfte der Betriebe Ende der 1980er Jahre im Eigentum von Raiffeisen oder multinationalen Konzernen. Innovationen und Marketing setzen nur langsam Akzente. Durch den EU-Beitritt und die Öffnung dieses Marktes kam es zu vielen Betriebsschließungen. Aber es gibt auch positive Beispiele einer Exportsteigerung. Die Konsumentenpreise fielen jedenfalls und die Produktpalette wurde vielfältiger (Aiginger 1996, 115f.).
mit chemischen Produkten,
mit Blumen,
mit (Miet-)Autos,
mit Tabakwaren,
mit Computern und ‑zubehör,
mit Sportartikeln beziehungsweise Reisen,
mit Wohnungseinrichtungen und -zubehör
und mit (elektro-)technischen Geräten.

Handel mit Spielzeug:
In dieser Sparte waren die für die Analyse erhobenen erfolgreichen Männer ebenfalls im Verhältnis 2:1 gegenüber den Frauen vertreten. Das Alter der Interviewpartner bewegte sich zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 26 und 73 Jahren. Ihr Ausbildungsspektrum reichte von der Lehre bis zur Matura, wobei die hier befragten Männer tendenziell höher qualifiziert waren als die Frauen. Es waren fast alle verheiratet und sie hatten in der Regel auch Kinder. Sie waren durchwegs Selbständige mit Klein- oder Mittelbetrieben. Ihre Erfolgsrezepte lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere Einsatzwillen, Fleiß, Glück und ein Gespür für Zeitgeist anführen.

Handel mit Theaterkarten
In dieser Sparte waren wesentlich mehr erfolgreiche Frauen als Männer unter den erhobenen Personen vertreten. Das Alter der Befragten zum Zeitpunkt der Interviews bewegte sich zwischen 31 und 61 Jahren. Ihr Ausbildungsspektrum reichte von der Lehre bis zur Matura. Es gab ebenso viele Verheiratete wie Unverheiratete beziehungsweise Befragte mit und ohne Kinder. Alle Befragten, deren Interviews in die Analyse einflossen, waren durchwegs Selbständige mit Kleinbetrieben. Ihre Erfolgsrezepte lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß neben harter Arbeit Fachkenntnisse im wirtschaftlichen und im Kunstbereich notwendig seien. Positives Denken mit Blick nach vorne sowie Spaß an der Arbeit werden als weitere Erfolgskriterien genannt.

Handel mit Baustoffen beziehungsweise -zubehör
In dieser Sparte waren auffallend mehr erfolgreiche Männer als Frauen unter den für die Analyse erhobenen Personen vertreten (10:1). Das Alter der InterviewpartnerInnen bewegte sich zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 23 und 68 Jahren. Das Ausbildungsspektrum reichte von der Lehre (Bauspengler, Zimmermann, Kfz-Mechaniker) bis zum abgeschlossenen Wirtschafts- und Tiefbaustudium. Männer waren tendenziell nicht höher qualifiziert als Frauen (zwei der Frauen hatten ein abgeschlossenes Studium). Die Befragten waren fast alle verheiratet und hatten überwiegend auch Kinder. Der größere Teil der InterviewpartnerInnen war als GeschäftsführerInnen beziehungsweise als leitende Angestellte in Mittel- und Großbetrieben tätig. Zu den Erfolgskriterien zählen für die Befragten vor allem realistische Zielsetzungen, aber auch Visionen, Mut zum Risiko und seinen Weg ständig vor Augen zu haben. Ebenfalls angeführt wurde, die Balance zwischen Berufs- und Privatleben zu halten. Menschlichkeit, Humor, Ausdauer, Flexibilität, Gewissenhaftigkeit, Menschenkenntnis, Kreativität und Ehrlichkeit werden als weitere wichtige Erfolgseigenschaften angegeben. Aber auch das Elternhaus wurde immer wieder als ausschlaggebend für den Erfolg angesehen. Niederlagen wurden zumeist als Chance, daraus zu lernen, interpretiert: „Wer Niederlagen kennt, kennt den Sieg.”
             
Handel mit medizinischen Geräten
In dieser Sparte wurden im Erhebungszeitraum der Analyse ausschließlich Männer befragt. Ihr Alter bewegte sich zum Zeitpunkt der Interviews zwischen 28 und 64 Jahren. Ihr Ausbildungsspektrum reichte von der Lehre bis zur akademischen Ausbildung. Die Befragten waren fast alle verheiratet und hatten in der Regel auch Kinder. Die Selbständigen und unselbständig Beschäftigten hielten sich die Waage. Die Selbständigen hatten vor allem Klein- und Mittelbetriebe. Die unselbständig Beschäftigten waren in Mittel- und Großbetrieben in leitenden Positionen als nationale Manager oder Geschäftsführer tätig. Als Erfolgskriterien führen die Befragten hundertprozentigen Einsatz, starken Willen, Visionen, Konsequenz, eine eigene Linie haben, Loyalität, Mobilität, Vertrauenswürdigkeit, Offenheit für neue Ideen, Produkt- und Marktkenntnisse, überdurchschnittliche Leistungen, Spontaneität und Flexibilität sowie Sprachkenntnisse an.

Handel mit Textilien
In dieser Sparte wurden 94 Männer und 95 Frauen innerhalb des Erhebungszeitraums der Analyse erhoben. Das Alter der Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Interviews zwischen 25 und 79 Jahren. Das Ausbildungsspektrum der Männer und Frauen reichte von der abgeschlossenen Handelsschule bis zur akademischen Ausbildung. Fast alle Befragten waren verheiratet und hatten Kinder. Sie waren fast durchwegs Selbständige mit Klein- oder Mittelbetrieben. Auffallend dabei war, daß es sich in den meisten Fällen um eine Übernahme des Familienbetriebes handelte.
Ihre Erfolgsrezepte lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere die Qualität der Ware zu einem vernünftigen Preis gemeinsam mit fachkundiger und netter Bedienung anführen. Menschlichkeit, Toleranz, Fachwissen, Verhandlungsgeschick, Glück, Arbeitseinsatz, Risikobereitschaft, gutes Timing, Selbstbewußtsein, Durchsetzungsvermögen, Innovationspotential und die Liebe zum Beruf werden als weitere Erfolgsindikatoren genannt. Die Devise: „Alles ist möglich, wenn man will”, zieht sich durch die Interviews.

Handel mit Brennstoffen (einschließlich Tankstellen)
In dieser Sparte fanden sich in der Analysephase überwiegend Männer( 6:1). Ihr Alter bewegte sich zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 30 und 64 Jahren. Ihr Ausbildungsspektrum reichte von der Schlosserlehre bis zur akademischen Ausbildung (40%). Die Befragten waren fast alle verheiratet und hatten Kinder. Es gab mehr unselbständig Beschäftigte als Selbständige unter ihnen, wobei die unselbständig Beschäftigten als Geschäftsführer und Vorstandsdirektoren in Superbetrieben (über 500 MitarbeiterInnen) beschäftigt waren und die Selbständigen jeweils Kleinbetriebe hatten. Ihre Erfolgsrezepte lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie Freude und Spaß an der Arbeit, sparsam und für Ideen offen sein, viel Einsatzbereitschaft und großes Durchhaltevermögen als wichtig erachten.

Handel mit Schmuck
Das Alter der Befragten reichte von 27 bis 78 Jahren. Das Verhältnis Männer zu Frauen lag bei 2:1. Auffallend dabei ist die vier mal so hohe Akademikerquote bei Männern. Erfolgsrezepte lauten in diesem Bereich, das Talent des Einzelnen zu akzeptieren und zu fördern. „Nur durch die Identifikation mit seinem Tun kann man erfolgreich sein.” Weitere Erfolgsindikatoren sind in diesem Zusammenhang Fachwissen, Fleiß, Risikobereitschaft, Bescheidenheit, Sparsamkeit und Gesundheit sowie Durchsetzungsvermögen, Beharrlichkeit und internationale Kontakte.

Handel mit Lieferungen (einschließlich Speditionen)
In dieser Sparte wurden im Erhebungszeitraum für die Analyse mehr erfolgreiche Männer als Frauen interviewt (7:1). Das Alter der Befragten bewegte sich dabei zwischen 21 und 71 Jahren. Ihr Ausbildungsspektrum reichte von der Speditions- beziehungsweise kaufmännischen Lehre, HTL- und HAK-Matura bis zum Betriebswirtschaftsstudium. Der AkademikerInnenanteil bei den Frauen war allerdings deutlich höher. Die Befragten waren fast alle verheiratet und hatten Kinder. Selbständige und unselbständig Beschäftigte hielten sich die Waage. Die Funktionen der unselbständig Beschäftigten reichten vom Abteilungs- und Niederlassungsleiter bis zum Geschäftsführer und Aufsichtsrat in Mittel- und Großbetrieben. Die Selbständigen hatten ebenfalls jeweils Groß- und Mittelbetriebe. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere Fleiß, Ehrgeiz, Offenheit, Kontaktfreudigkeit, Seriosiät, Hartnäckigkeit, Identifikation mit der Tätigkeit, Fachwissen, Chancen erkennen und nutzen, Flexibilität, Qualität bieten, Durchhaltevermögen, Konsequenz, Verantwortungsbewußtsein, Glaube an sich selbst und Verläßlichkeit als Erfolgsindikatoren nennen.

Handel mit Lebensmitteln
In dieser Sparte wurden mehr Männer als Frauen in der Analyse berücksichtigt (4:1). Das Alter der Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 23 und 83 Jahren. Ihr Ausbildungsspektrum reichte von der kaufmännischen Lehre, über die Handelsakademie und Höhere Technische Lehranstalt bis zum Betriebswirtschafts- und Bodenkulturstudium. Die Befragten waren größtenteils verheiratet und hatten Kinder. Sie waren zum überwiegenden Teil unselbständig Beschäftigte, die als Geschäftsführer und Vorstandsdirektoren in Mittel- und Großbetrieben tätig sind. Die Selbständigen besitzen vor allem Kleinbetriebe. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß sie insbesondere empfehlen, aus Fehlern zu lernen, niemanden zu imitieren sondern selbst das Original vorzugeben, Rückgrat und Stärke zu zeigen, konfliktfähig zu sein, Ideen zu entwickeln, mit Menschen umgehen zu können, Freizeit und Arbeit zu kombinieren, Fach- und Fremdsprachenkenntnisse aufzuweisen, wenige Kompromisse einzugehen, sich ständig weiterzubilden, Liebe zum Produkt beziehungsweise zum Beruf mitzubringen sowie Fleiß und Konsequenz zu zeigen.

Handel mit chemischen Produkten
In dieser Sparte wurden wesentlich mehr erfolgreiche Männer als Frauen für die Analyse herangezogen (5:1). Das Alter der Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 32 und 64 Jahren. Fast alle Befragten hatten einen Hochschulabschluß mit technischer Ausrichtung bis auf eine Frau mit Hotelfach- und einen Mann mit HTL-Abschluß. Fast alle waren verheiratet und hatten in der Regel auch Kinder. Die Anzahl der unselbständig Beschäftigten war um ein Drittel höher als die der Selbständigen. Auffallend war, daß die unselbständig Beschäftigten ausschließlich in Superbetrieben - als Verkaufsleiter, Geschäftsführer, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender - angestellt waren, während die Selbständigen Klein-, Mittel- und Großbetriebe besaßen. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß insbesondere Konsequenz beim Setzen und Erreichen von Zielen, Hartnäckigkeit, Erfahrung, gute Kontakte, Flexibilität, Fachwissen, Ehrgeiz und Einsatzfreude, Kommunikationsfähigkeit, Intuition, Reagibilität und Nonkonformismus genannt wurden.

Handel mit Blumen
Auch in dieser Sparte wurden knapp mehr erfolgreiche Männer als Frauen für die Analyse herangezogen (1:1). Das Alter der Befragten bewegte sich zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 28 und 61 Jahren. Genannte Parameter des Erfolges waren in diesem Bereich: Flexibilität, die Fähigkeit, Kontakte herstellen zu können und die Gunst der Stunde zu nutzen. Niederlagen werden als Bestandteile des Erfolgs und als Anreiz, neue Ziele zu realisieren, gesehen. Anerkennung ist wichtig und Teil des Erfolges, der veranlaßt, weitere Ziele zu erreichen. Genannte Erfolgsrezepte lauten, nicht an sich selbst zu zweifeln, sondern geradewegs auf das gesteckte Ziel loszugehen.

Handel mit und Vermietung von Kraftfahrzeugen
In dieser Sparte wurden im Erhebungszeitraum für die Analyse überwiegend Männer befragt (12:1). Ihr Alter bewegte sich zum Zeitpunkt der Interviews zwischen 28 und 75 Jahren. Ihr Ausbildungsspektrum reichte vom Handelsakademieabschluß bis zum Hochschulstudium. Die Befragten waren zum Großteil verheiratet und hatten Kinder. Selbständige und unselbständig Beschäftigte waren in gleicher Zahl vertreten. Die unselbständig Beschäftigten waren als Geschäftsführer oder Finanzdirektor in Mittel- und Superbetrieben angestellt. Die Selbständigen besaßen vor allem Klein- und Mittelbetriebe. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß insbesondere ein gewisses Maß an Sturheit, Markt- und Produktkenntnisse, Streben nach Neuem, Ausdauer und persönliches Engagement, strenge Disziplin und die Fähigkeit, Kontakte aufzubauen und zu pflegen, angeführt wurden. Außerdem soll das Geschaffene immer wieder neu in Bewegung gesetzt werden, denn der Erfolg „ist wie der Fluß, er kann nie stillstehen”.

Handel mit Computern und -zubehör
In dieser Sparte wurden großteils Männer im Rahmen der Erhebung für die Analyse berücksichtigt (6:1). Das Alter der Befragten bewegte sich zwischen 32 und 64 Jahren. Ihr Ausbildungsspektrum reichte von der Druckerlehre über die AHS‑, HAK‑ und HTL‑Matura bis zum Studium der Informatik, Völkerkunde, Arabistik und Mathematik. Von den Befragten, die unter 40 Jahre alt waren, waren die wenigsten verheiratet oder hatten Kinder. Diejenigen über 40 Jahre waren meist entweder verheiratet oder hatten eine LebensgefährtIn und in der Regel auch Kinder. Der Großteil der Befragten war selbständig mit einem Klein- oder Mittelunternehmen. Die unselbständig Beschäftigten waren als Geschäftsführer oder Abteilungsleiter in Mittel‑, Groß‑ und Superbetrieben angestellt. Die Erfolgsrezepte der Interviewten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß man seiner Überzeugung folgen, viel Arbeit investieren und dabei an sich selbst glauben solle. Konsequenz, Mut, Aufgeschlossenheit, Kritikfähigkeit, Härte, Risikofreudigkeit, Kreativität, Kampfgeist, Optimismus, Verläßlichkeit und Wissensdurst seien zusätzliche wichtige Erfolgsindikatoren.

Handel mit Sportartikeln beziehungsweise Reisen
In dieser Kategorie wurden Reise- und Sportveranstalter zusammengefaßt. Bei der doppelt so hohen Anzahl berücksichtigter Interviews von Männern zeichnete sich eine deutlich höhere Bildungsstruktur ab als bei den interviewten Frauen. Wie überall im Verkauf findet sich hier meist eine „Brot-und-Spiele“-Kultur. Diese ist durch eine starke Außen- und Kundenorientierung, freundliches und ansprechendes Aussehen, einen unkomplizierten lebendigen Umgangston, ständige Aktivität und durch Incentives/Angebote charakterisiert. Ungefähr die Hälfte der hier aufgenommenen InterviewpartnerInnen ist selbständig, wobei dieses Bild gleichermaßen für Frauen wie für Männer gilt. Das Altersspektrum unter den Befragten reicht von 23 bis zu 75 Jahren, wobei mehr als die Hälfte zwischen 30 und 55 Jahren alt ist. Es sind jedoch ungleich mehr Männer verheiratet als Frauen und sie haben im Durchschnitt auch öfter Kinder. Die Ausbildung der Befragten ist zumeist ein Lehrabschluß als Einzelhandels- beziehungsweise Bürokaufmann/frau. Persönliche und berufliche Ziele zu erreichen und Ideen umsetzen zu können, sind hier wie in allen anderen Gruppen allgemein akzeptierte Definitionen von Erfolg. Aber auch den Freiraum für die eigene Entwicklung zu bewahren, Unabhängigkeit, Zufriedenheit, Freude über das Erreichte und Anerkennung werden neben dem rein wirtschaftlichen Ziel einer guten Bilanz im Geschäft genannt. Familie und Beruf vereinbaren zu können, ist für einige mit dem Begriff des Erfolges verknüpft. Um erfolgreich zu sein, müsse man gerade als selbständige UnternehmerIn darauf achten, zwar Mut zum Risiko zu beweisen, allerdings dürfe man das nie mit finanziellen Abenteuern verwechseln. Eine ehrgeizige aber realistische und klare Zielsetzung sei daher unbedingt notwendig. Seriosität, Zuverlässigkeit und Durchsetzungsvermögen am Markt müssen mit Innovationsfähigkeit kombiniert werden. Aber auch hier sei es viel leichter, mit einem guten Team Erfolg zu haben, als auf sich selbst gestellt zu sein. Es sei sowohl gegenüber MitarbeiterInnen als auch gegenüber KundInnen besser, Schwächen zuzugeben. Das Verhalten müsse berechenbar und gradlinig sein. Damit binde man alle Beteiligten langfristig an sich und baue zum einen ein gutes Team und zum anderen einen stabilen Kundenstock auf. Motivation und kaufmännisches Talent gehören ebenso dazu wie Ehrgeiz und Freude am Job. Erfahrung sei ein ebenfalls ein hilfreicher Faktor. Wichtig sei, genügend Selbstbewußtsein und Durchsetzungskraft aufzubringen. Man müsse von sich und seinem Produkt überzeugt sein, Ausdauer und Geduld beweisen. Niederlagen seien eine Verfehlung der Ziele. Das sei zwar nicht angenehm, gehöre aber dazu und sei eine Möglichkeit, zu lernen. Man lerne manchmal mehr aus Niederlagen als aus Erfolgen, zudem regten sie oft die Kreativität an, da man sich neue Ziele suchen müsse. Es gab hier allerdings zwei verschiedene Herangehensweisen. Für die einen waren Niederlagen alltägliche Erfahrungen, für die anderen wäre es erst eine Niederlage, das eigene Geschäft aufgeben zu müssen. Ihre Kraft schöpften die Befragten vor allem aus ihrem Verantwortungsbewußtsein gegenüber ihrem Geschäft und den MitarbeiterInnen einerseits und gegenüber der Familie andererseits, deren materielle Existenz vom Erfolg der Befragten abhängig war. Aber auch das Bild der Familie als ruhender, kraftspendender Pol fand sich wieder, ebenso wie die Tatsache, daß viele aus der Arbeit, dem Spaß daran und dem entstehenden Erfolg Kraft und Motivation zogen. Besonders die Selbständigen bezogen Kraft und Motivation aus dem geschäftlichen Erfolg, da bisweilen nur wenig Raum für das Privatleben blieb - die Firma wurde an die erste Stelle gerückt. Sport in all seinen Facetten war das am weitesten verbreitete Hobby. Daneben standen noch Kultur, Musik, Tiere und die eigene Familie.

Handel mit Wohnungseinrichtungen und -zubehör
In dieser Sparte wurden im Erhebungszeitraum für die Analyse vorwiegend Männer herangezogen (6:1). Ihr Alter bewegte sich zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 24 und 78 Jahren. Ihr Ausbildungsspektrum reichte von der abgeschlossenen Lehre als Kaufmann, Dreher oder Tischler über die AHS‑, HTL‑ oder HAK‑Matura bis zum abgeschlossenen Studium der Architektur oder Elektrotechnik. Die Befragten waren fast alle verheiratet und hatten Kinder. Der überwiegende Teil der Interviewten war selbständig mit einem Klein- oder Mittelbetrieb. Die unselbständig Beschäftigten waren als Geschäftsführer, Direktor oder Abteilungsleiter in Großbetrieben tätig. Die Erfolgsrezepte der Befragten lassen sich dahingehend zusammenfassen, daß insbesondere Organisationstalent, Vielseitigkeit, Flexibilität, Offenheit, Verantwortungsbewußtsein, Verläßlichkeit, Freude an der Arbeit, Ehrgeiz und Risikobereitschaft als wichtige Eigenschaften für den Erfolg gesehen wurden. Außerdem sollte man/frau rasche Entschlußkraft, Analysefähigkeiten, Beharrlichkeit und selbstverständlich auch Fachkenntnisse besitzen. Neben harter Arbeit müssen die Ziele realistisch gesetzt und auch Neues versucht werden. Vergleiche zu anderen Branchenprofilen entnehmen Sie bitte dem Kapitel „Kommentar zum Branchenindex“, der im Anschluß an dieses Kapitel folgt.



Kommentar zum Branchenindex

Über jeder Bewertung von Zahlen schwebt natürlich das Damoklesschwert der Fehlinterpretation. Die Aussagen der Interviewten wurden interpretiert, um festzustellen, welche Parameter für ihre Karrieren relevant waren oder sind. Widersprüchliche Aussagen wie: „Ich bin ein kollegialer Vorgesetzter, anders würde es auch gar nicht gehen, immerhin habe ich 35 Leute unter mir“, wurden aufgrund der Semantik relativiert. Dieser gewährte Spielraum fördert aber natürlich auch Fehleinschätzungen der Interpretierenden.
Auch divergierende Auffassungen der Befragten zu den gefragten Begriffen sind bei der Interpretation zu berücksichtigen. Der Begriff „Loyalität“ wurde zum Beispiel von Ärzten und Rechtsanwälten anders verstanden, als von Bankangestellten oder Klerikern. Ärzte und Rechtsanwälte verbanden den Begriff Loyalität mit ihrer Verpflichtung ihren Patienten beziehungsweise Klienten gegenüber, während Bankangestellte darunter die Verbundenheit mit ihrem Institut verstanden. Die Loyalität von Klerikern könnte die Verbundenheit zur Organisation der Glaubensgemeinschaft bedeuten, oder die Verbundenheit zu betreuten Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft oder die Tiefe des Glaubens. Doch welche dieser Möglichkeiten hat die höchste Priorität? Also wird trotz logisch scheinender - da ein Arbeitgeberwechsel kaum in Frage kommt - hoher Loyalität der Begriff selten genannt.
Bei jenen Branchen, bei denen das Sample zu gering ist, sind die Auswertungen als nicht repräsentativ zu sehen.

Grundlegende Tendenzen

Klar in Führung: „Ich bin nicht erfolgreich!“
Persönlichkeiten, die diese persönliche Einschätzung äußerten, gewährten großteils kein Interview. Aber auch von vielen, die ein Interview gewährten, wurde diese Einschätzung vorgebracht. Es scheint, daß die Unzufriedenheit mit dem Erreichten die Erfolgsstrebenden zu immer neuen Erfolgen anspornt. Trotz unserer Einschätzung, daß das Erreichte anderen als Vorbild dienen könnte, gaben vor allem folgende Gruppen an, nicht erfolgreich zu sein: Sportler, Exekutivbeamte, Personen aus einigen Bereichen des Bauwesens und aus der Tabakbranche.

Platz 2 im Ranking: „Fachwissen“
Das Spezialistentum floriert also nach wie vor. Speziell in technischen, juristischen, medizinischen und gewerblichen Berufen wird Fachwissen als Basis, wenn auch nicht als allein verantwortlich genannt. Auch in serviceorientierten Handelsbereichen wurde Fachwissen überdurchschnittlich oft genannt. Herausragend: Bau, Technische Industrie, Pharmazie, Forschung, Wirtschaftsprüfer, Ziviltechniker und einige Sportbereiche.

Es folgen: „Pragmatismus und Kreativität“
Speziell in höheren leitenden Positionen hat Pragmatismus als gewünschte Kompetenz im letzten Jahrzehnt an Bedeutung gewonnen. Der Wert von abstrahierten Analysen vorherrschender Situationen und die Vorgabe von allgemeinen Richtlinien, wird immer mehr von konkret geplanten Lösungsansätzen abgelöst. Das Schlagwort „Problemlösungskompetenz“, fokussiert auf die praktische Umsetzung, erobert das Personalwesen. Da zu lösende Probleme per definitionem weder Standardsituationen darstellen noch vorhersehbar sind, erfordert deren Lösung ein gewisses Maß an Kreativität. Bei den Interviews wurde hinterfragt, ob Imitation oder Originalität als erfolgversprechender wahrgenommen werden. Die meisten Befragten äußerten die Meinung, daß Originalität der Schlüssel zum Erfolg sei. Man dürfe jedoch nicht Erfahrungen und langjährige Erkenntnisse vernachlässigen oder nur deswegen nicht berücksichtigen, weil sie althergebracht sind. „Fremdes“ darf „geklaut“ werden, wenn es in etwas Neues, Eigenes gewandelt oder verbessert wird. Hervorstechend beim Parameter Pragmatismus: Sportler, technische Erzeugung, Bau, Medien und EDV. Beim Parameter Kreativität lagen im Ranking folgende Branchen(angehörige) erwartungsgemäß weit vorne: Design, darstellende, bildende und musische Künstler, Sportler aber auch Kulturmanagement, alte und neue Medien, Rechtsanwälte, Unternehmensberater, Werbung, Bauplanung und Diplomaten.

Es folgen:
„Soziale Fertigkeiten, voller Arbeitseinsatz, Flexibilität, Spaß an der Tätigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Planung und Steuerung sowie Intelligenz.“
Topbranchen bei sozialen Fertigkeiten: Tabak, Diplomatie, Handel mit Tieren, Handarbeiten und Basteln, Glaubensgemeinschaften, Abendunterhaltung, Finanzberater sowie Handel und Dienstleistung rund um das Lesen, das Schreiben, das Malen und das Sammeln. Voller Arbeitseinsatz wurde vor allem genannt: von Sportlern, in der bildenden Kunst, von Spielwaren- u. Büroartikelhändlern, Klerikern und Juristen, sowie von Finanz- und Immobilienberatern. In der Bau-, Land- und Forstwirtschaft galten diese Parameter ebenfalls als bedeutend. Flexibilität als Voraussetzung sehen vor allem folgende Gruppen: Sportler, Werber, Rechtsanwälte, Diplomaten sowie Personen aus den Bereichen der Medien, des Bauwesens und Unternehmensberater. Spaß an der Tätigkeit scheint besonders in folgenden Bereichen von Bedeutung zu sein: Sport, Kunst und Kultur. Bei allen anderen Branchen wurde Spaß von jedem dritten bis fünften genannt. Führend bei der Nennung von Kommunikationsfähigkeit: Kinder- u. Babyausstattung, Schwimmbad- und Teichbau, Diplomatie, Literatur, Unternehmensberater, Rechtsanwälte, Notare, Werbung, Kosmetik, Glaubensgemeinschaften. Planung und Steuerung wurde am häufigsten von folgenden Branchen genannt: Leichtathletik, Schwimmbad- und Teichbau, Transport und Verkehr, Camping-Safari-Expedition, Ballsport, Kulturmanagement, Tourismusunternehmen und Wassersport. Intelligenz als Voraussetzung für den Erfolg wurde am häufigsten genannt: von Ziviltechnikern, Diplomaten, Personen aus dem Rennsport, der technischen Industrie, von Mitarbeitern wissenschaftlicher Institute sowie Beschäftigten in der Forschung und der Jurisprudenz. Spitzenwert beim Parameter Intelligenz, abgesehen von Gruppen, die unterrepräsentiert waren, war 64%; Durchschnittswert über alle Gruppen: 21%.

Sonstige Auffälligkeiten

Loyalität war das Schlußlicht der genannten Parameter und wurde zwar von den leitenden Kräften in den Betrieben als erwünschte Eigenschaft Ihrer Mitarbeiter genannt, aber selten als für den eigenen Erfolg verantwortlich. Fast immer genannt wurde als Erfolgsdefinition: Ziele erreichen. Seltener, aber dennoch häufig wurde der Parameter Zielsetzung genannt. Bei genauerem Hinterfragen, welche Ziele kurz-, mittel- und langfristig gesetzt wurden, wandelten sich die Antworten oft zu allgemeinen nicht meßbaren Wünschen. (Dies entgegen der weit verbreiteten Ansicht, Ziele würden aus meßbaren Größen in Verbindung mit Fristen bestehen.) In die Auswertung aufgenommen wurden die Nennungen also nur, wenn die praktische Umsetzung durch den Interviewten auch plausibel schien. Die Kenntnis von Organisationskulturen umfaßte teils die Kultur im eigenen Betrieb, teils aber auch die Kenntnis um die Funktionalität kleiner Abnehmermärkte und in manchen Branchen auch die soziale Funktionalität im Netzwerk der Lieferanten bei eingeschränkter Verfügbarkeit von Waren.

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