Zur Karriere von Paul Tanos

Was waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere? Ich wuchs in Kärnten auf und kam nach der Mittelschule und der Handelsakademie nach Wien, um hier Welthandel zu studieren (Abschluß mit Dipl.Ing.) 1969 trat ich in ein Privatunternehmen ein, in dem ich sozusagen von der Pike auf alle Stationen, sei die Buchhaltung, Lohnverrechnung, Bauleitung, etc. kennenlernte. Im Industrieunternehmen Knauff in Liezen war ich bis 1981 im Organisations- und Strukturaufbau als Geschäftsführer tätig, dort baute ich aufgrund meiner perfekten Sprachkenntnisse den Export nach Italien auf. Mit 37 Jahren entschloß ich mich zum Schritt in die Selbständigkeit und gründete eine Consultingfirma, die primär große Unternehmen aus der Bauwirtschaft beriet. Ende 1987 wurde bei einem meiner größten Kunden, nämlich der Firma Wienerberger, eine Vorstandsfunktion vakant, die ich per Jänner 1988 annahm. Es bereitet mir nach wie vor große Freude, eine der größten internationalen Firmen Österreichs aufzubauen und zu führen. Im Jahr 1995 promovierte ich an der Wirtschaftsuniversität, was damals eine immense Doppelbelastung darstellte, aber auch viel Freude und Genugtuung bereitete.

Zum Erfolg von Paul Tanos

Was bedeutet für Sie Erfolg? Erfolg ist nur im Team möglich. Mein Erfolg ist der meiner Mitarbeiter und umgekehrt. Man kann gesteckte Ziele nur gemeinsam erreichen, und dafür ist es notwendig, die Mitarbeiter auf gleicher Ebene zu behandeln. Jede Sichtweise und jeder Aspekt kann von Bedeutung sein. Erfolg ist für mich mit dem Gefühl verbunden, etwas vorzuweisen, was man aus eigener Kraft erreicht hat. Dies schlägt sich in der Unternehmenskultur, im Führungsstil und letztendlich auch in Figures and Facts des Unternehmens nieder. Werden diese Kriterien in einen harmonischen Einklang gebracht, bedeutet es Erfolg.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Grundvoraussetzung ist meines Erachtens eine gewisse Grundintelligenz, die man mit Fleiß und Korrektheit korrelieren muß. Unter diesen Aspekten sehe ich mich erfolgreich, weil man jedes Jahr die Ergebnisse des Unternehmens verbessern kann. Dies ist mit dementsprechendem Engagement verbunden, was jedoch nicht nach Selbstbeweihräucherung klingen soll. Auch spielen hier Intuition und die Motivation der Mitarbeiter eine große Rolle, was in einem Unternehmen dieser Größenordnung manchmal schwierig ist. Dies gelingt durch eine leistungsgerechte Bezahlung, die sich aus einem Grundgehalt und einer Variablen zusammensetzt. Ebenso bin ich der Meinung, daß man Mitarbeitern Freiräume in kleineren Entscheidungsrahmen zugestehen soll, auch wenn dies eventuell eine gewisse Fehlerquote sein mag. Sie hält sich aber sicherlich in Grenzen, die Motivation überwiegt jedoch. Im Grunde verlange ich von Mitarbeitern das gleiche wie von mir selbst. Arbeit muß Spaß machen und Leistungen in Form von angemessenem Lob honoriert werden, denn alle brauchen Streicheleinheiten.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Gott sei Danke habe ich noch keine erlitten. Ich verstehe darunter, daß man aus eigener Ursache so viele Fehler macht, daß man in der Folge das Unternehmen in ernsthafte Schwierigkeiten bringt und dessen Existenz gefährdet. Für kleinere Übel das Wort Niederlage anzuwenden, scheint mir nicht gerechtfertigt. Bei Niederlagen muß man zu allererst den Ursachen der Fehlentscheidungen auf den Grund gehen und versuchen, den Schaden abzugrenzen. Dann darf man sich aber nicht in Schuldgefühlen wälzen, sondern sollte objektiven Abstand gewinnen.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aufgrund meiner eigenen guten physischen und psychischen Stärke schöpfe ich Kraft aus mir selbst. Meine Interessensgebiete sind weit gestreut, vor allem Musik begleitet mich in meinem Leben. Mein Ziel ist es, die in den letzten Jahren eher passive Rolle der Musik wieder in eine aktive umzulenken. Ich hatte immerhin schon mit 16 Jahren eine eigene Jazzband.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Eine große Rolle, denn einerseits ist Anerkennung ein Motivationsfaktor und andererseits auch ein Feedback. Durch Anerkennung weiß ich, daß ich mich am richtigen Weg befinde.Leben Sie nach einem Motto? Ja, man soll immer ein korrektes, ordentliches Leben führen, denn in irgendeiner Form kommt dieses Positiva im weiteren Leben zurück.

Berichte in diversen Fachzeitschriften, Dissertation über Investitions- und Bewertungsmethoden Europa Asien.