Zur Karriere von Martina Dobringer

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Matura 1966, anschließend fünf Jahre Operngesang an der Hochschule für Musik (abgebrochen wegen Stimmbandproblemen), WU-Lehrgang für Werbung und Verkauf (1973 - 1975), Heirat und Übersiedlung nach Kärnten. Nach der Karenzzeit trat ich 1984 beim Kreditschutzverband im Bereich Marketing und Vertrieb ein, wurde Abteilungsleiterin und 1994 Bereichsleiterin für Marketing, Vertrieb und internationale Geschäfte und war als Bereichsdirektorin für die Internationalisierung des Hauses verantwortlich. Seit 1998 bin ich Geschäftsführerin. Bereits seit 1990 war ich Geschäftsführerin der Tochterfirma Intercredit Holding GmbH und seit der Umwandlung in eine AG 1999 bin ich deren Alleinvorstand.

Zum Erfolg von Martina Dobringer

Was verstehen Sie unter Erfolg? Erreichung gesteckter Ziele und zufriedene Mitarbeiter.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, absolut, weil es mir gelungen ist (ohne Leichen auf der Strecke zu hinterlassen) einen kontinuierlichen, geraden Weg zur Spitze zu gehen.Wie sieht Sie Ihr Umfeld? Als sprunghaft, sehr entscheidungsfreudig (auch wenn Entscheidungen manchmal falsch sind), fleißig und auch als erfolgreich.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Das Ostgeschäft Anfang der 90er-Jahre aufzubauen war ein riskantes Unterfangen und für das Unternehmen die risikoreichste Entscheidung. Damals erkannten wir aber, daß wir als mittelständisches österreichisches Unternehmen ohne Internationalität nicht überleben können. Da der Kreditschutzverband schon in der Monarchie in diesen Ländern tätig war dachten wir an unsere Wurzeln und nützten diese Chancen.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Ja, durch meinen Ehrgeiz wollte ich, seit ich in der Wirtschaft tätig bin, auch an die Spitze um von dort aus Dinge zu verändern.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Beharrlichkeit, Fleiß und absolute Kundenorientierung.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Im Ostgeschäft hatte ich die richtige Intuition um die angemessenen Partner auszuwählen. Auf gewachsene Strukturen konnte man ja nicht zurückgreifen. In diesen Ländern steht und fällt das Geschäft mit der Auswahl der richtigen, seriösen Partner, die auch über entsprechende Kontakte verfügen.Welche Rolle spielt die Familie? Das Umfeld muß 100 %ig passen, die Familie gibt einem dabei Kraft und Rückhalt.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Soferne die fachliche Qualifikation stimmt, aus dem Bauch heraus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mitarbeiter, die spüren, daß man mit ihnen zufrieden ist (durch das Feedback der Vorgesetzten und des Marktes) und eigenverantwortlich handeln können, sind automatisch motiviert. Mitarbeiter müssen immer wissen, wie sie dran sind: dazu ist die Kommunikation als steter Prozeß für Motivation wesentlich.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Niederlagen sind wichtig, weil sie einem Demut lehren und verhindern abzuheben. Ich versuche aus Mißerfolgen zu lernen und zu erfahren, wie es dazu kam.Woraus schöpfen sie Ihre Kraft? Aus der Familie. Beruf und Privat bringe ich durch Wohlorganisiertheit unter einen Hut und habe auch das Glück, Kinder zu haben, die mir keine großen Probleme bereiten.Was sind
Ihre Ziele?
Beruflich habe ich alles erreicht, will das Erreichte halten und weiter ausbauen. Privat möchte ich meine Kinder zu rechtschaffenen Menschen erziehen.Bekommen Sie - ausreichend - Anerkennung? Auf meinem Level muß man sich Anerkennung selber holen - durch beruflichen Erfolg, zufriedene Mitarbeiter und Kunden.Wie lautet
Ihr Lebensmotto?
Kleine Ursachen - große Wirkung.
Haben Sie Vorbilder?
Menschen, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen und ihren Kindern ein erfolgreiches Leben vorleben.Haben Sie eine
Anmerkung zum Erfolg?
Beharrlichkeit inkludiert auch Geduld. Man muß ein Ziel fixieren und darauf zugehen. Dabei muß man auch lernen Umwege zu machen, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren.Wie lautet Ihr Ratschlag für Erfolg? Durch Fleiß auf sich aufmerksam machen und nie aufhören sich weiterzubilden.